Der Seniorenbeirat stellt Banken auf die Probe

St Ingbert · Zwei St. Ingberter Geldinstitute erweisen sich im Test durchaus seniorenfreundlich. Es gibt aber Verbesserungsvorschläge.

 Gerade die Geldautomaten waren Thema für den St. Ingberter Seniorenbeirat. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

Gerade die Geldautomaten waren Thema für den St. Ingberter Seniorenbeirat. Foto: Karl-Josef Hildenbrand/dpa

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Der St. Ingberter Seniorenbeirat will helfen, "die Unabhängigkeit im Alter zu sichern, um Seniorinnen und Senioren möglichst lange eine selbstbestimmte Lebensführung zu gewährleisten". So steht es ganz zu Anfang in der Satzung des Gremiums. Damit das aber keine leeren Worte bleiben, versucht der Beirat regelmäßig Themen aufzugreifen, bei denen ältere Bürger im Alltag der Schuh drückt. Jüngstes Beispiel: Bankgeschäfte.

Dass der Vorstand des Beirats gerade bei Geldinstituten die Kunden- und Seniorenfreundlichkeit auf den Prüfstand stellte, hatte neben dem Bauchgefühl, dass dort Bedarf besteht, auch eine konkrete Vorgeschichte, wie Gerhard Sauder, der Schriftführer des Seniorenbeirats unser Zeitung berichtet. "Ein Mitglied des Seniorenbeirates war Augenzeuge, als zwei alte Leute weinend in einer Bankfiliale standen. Die vielen Automaten hatten die beiden so verwirrt, dass sie fürchten, nie wieder an ihr Geld zu kommen." Solche Schilderungen lassen den Seniorenbeirat aktiv werden.

In einem ersten Schritt hat der Vorstand des Seniorenbeirates den beiden größten Bankfilialen in der St. Ingberter Innenstadt einen Informationsbesuch abgestattet: der Filialdirektion der Bank1Saar in der Kaiserstraße und der Filialdirektion der Kreissparkasse Saarpfalz am Markt. Beiden Filialen attestierte der Beirat schon nach dem ersten Eindruck kundenfreundlich zu sein. Und auch für den Umgang mit den Anliegen der Senioren gab es Lob, "die Gespräche waren informativ und gut".

In der kürzlich modernisierten Filialdirektion der Bank1Saar fiel dem Beiratsvorstand bereits der Eingang positiv auf, "er ist barrierefrei mit Zugang zu einem geräumigen Fahrstuhl mit breiten und behindertengerechten Türen". Im Obergeschoss fänden sich zwei Schalter mit zwei Beratern zur Information der Kunden bei Nutzung der neuen Bankautomaten. Ebenfalls aus Sicht der Senioren gut: Ein Schalter mit einem höhenverstellbaren Tisch für Rollstuhlfahrer und Benutzer von Rollatoren. Einer der Schalter sei immer besetzt. Zu den Öffnungszeiten der Bank sei es Bankkunden möglich, auch ohne PIN Geld abzuheben. In die gleiche Richtung geht die Beobachtung, dass ein Beratungsraum nicht mit Hochflor, sondern mit glattem Bodenbelag ausgelegt ist, um Rollstuhl- und Rollator-Nutzern eine ungehinderte Zufahrt zu ermöglichen.

In der Kreissparkasse am Marktplatz gab es schon auf die Eingangsfrage des Vorsitzenden Gerhard Weich, wie man denn hier sein Bargeld bekomme, eine Antwort, die gefiel: Es sei das Prinzip des Bank, dass Bargeldauszahlung weiterhin an Schaltern durch Angestellte erfolge. Diese "seniorenfreundliche Einstellung der KSK" begrüßt der Seniorenbeirat ausdrücklich. Eine Bargeldauszahlung sei allerdings auch hier am Geldautomaten möglich. Nach dem Umbau der Filiale in Rohrbach stehe beispielsweise neben dem bisherigen Schalter auch ein Geldautomat bereit. Kunden werde die Bedienung dieser Automaten nach Wunsch und Bedarf auch individuell erklärt.

In beiden Banken schlug der Seniorenbeirat vor, den Kunden Faltblätter mit Hinweisen zur Bedienung von Geldautomaten zu erteilen. An beiden Stellen hätten sich die Verantwortlichen für diesen Vorschlag, der vielen Senioren entgegenkäme, sehr offen gezeigt.

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