Wie im Kreise der Familie

St Ingbert · Der Jahresabschluss der Volkshochschule (VHS) St. Ingbert, der in der „guten Stube“ im Kulturhaus stattfand, war so abwechslungsreich wie ihr Kurs- angebot. Es gab kurzweilige Texte rund um Weihnachten und Musik für jeden Geschmack.

 Der Hausmusikkreis der Volkshochschule St. Ingbert bot zusammen mit der „Kleinen Bühne“ Musik und Texte zum Weihnachtsfest. Foto: Cornelia Jung

Der Hausmusikkreis der Volkshochschule St. Ingbert bot zusammen mit der „Kleinen Bühne“ Musik und Texte zum Weihnachtsfest. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Traditionell wird das Kalenderjahr bei der Volkshochschule St. Ingbert mit besinnlichen Texten und Musik zur Weihnacht abgeschlossen. Erneut hatten sich Gäste wie eine Familie in der "guten Stube" im Kulturhaus in der Annastraße versammelt. "Die Texte sind besinnlich und lustig. Sie sind zwar nicht für die Fastnacht geeignet, aber sie geben Weihnachten eine amüsante Farbe", sagte Albrecht Ochs zu den von der "Kleinen Bühne" vorgetragenen Gedichten und Geschichten. Er war es auch, der den Nachmittag mit dem Text "Weihnachten im August" eröffnete, der von einem Enkel handelte, dessen Opa sich wünschte, dass jeden Tag Weihnachten sei, mit allem Stress, aber auch mit immer gutem Essen, Familienzusammenkünften und einem täglich neu geschmückten Baum.

Mit Musik von Johann Bernhard Bach und von Tomaso Albinoni übernahm dann der Hausmusikkreis unter der Leitung von Marta Hemkemeier den ersten musikalischen Part. Beide Komponisten sind keine, die oft gespielt werden. Erstgenannter ist ein Cousin Johann Sebastian Bachs und der zweite im Bunde ein italienischer Vertreter des Barock, der Sohn eines Papierwarenfabrikanten war, sich zum Spielkartenhersteller ausbilden ließ und nach dem Tod des Vaters der Musik widmete. "Gott sei Dank", wie Hemkemeier anmerkte.

Eleonore Meyer steuerte dann eine amüsante weihnachtliche Familien-Geschichte bei, bei der jedes der Familienmitglieder dachte, kein anderer würde sich um das Besorgen des wichtigsten Fest-Utensils, des Baums, kümmern. Vor lauter Heimlichtuerei gab es zum Schluss mehrere und Weihnachten war gerettet. Eleonore war mit elf Jahren die jüngste der Akteure, aber auch Mozart war nur fünf Jahre älter, als er 1772 sein Divertimento schrieb, das die Gäste danach hörten.

Die Leiterin des Hausmusikkreises nahm nun selbst ihre Geige zur Hand und spielte mit einem Ensemblemitglied des Hausmusikkreises das Doppelkonzert für Violine von Johann Sebastian Bach . Auch Guiseppe Valentini war ein musisches Kind, denn er hatte seine erste Anstellung in einem Orchester mit 13 Jahren. Das Multitalent aus Florenz konnte nicht nur gute Musik schreiben, sondern spielte Geige , malte und dichtete.

Regional wurde es mit der Geschichte "Nagelschmieds Weihnacht" des St. Ingberter Heimatdichters, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 50. Mal jährte. Großen Anklang fand auch die von Gerd Schlaudecker vorgetragene amüsante Geschichte über eine Weihnachtsgans, die sich freute, am Weihnachtsabend der Mittelpunkt der Festtafel zu sein. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Ingrid Wagenknecht bediente sich keines vorgefertigten Textes, sondern trug einen selbst geschriebenen vor. "Es ist schwer abzuschalten, in den Wochen, die der Hektik galten", hieß es in den Zeilen über die Zeit vor Weihnachten. Zum Abschluss gab das Orchester seinen Zuhörern noch eine Komposition von Johann Stamitz mit auf den Nachhauseweg.

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