Die Caritas hilft Flüchtlingen auch im schulischen Alltag

St Ingbert · Ein neues Angebot der Migrationsberatung in St. Ingbert setzt auf Sprachtraining und Kompetenzschulung.

 Hans-Georg Ochs (links) und Christian Jene leiten Kurse für Flüchtlinge – im Auftrag von Caritas-Mitarbeiterin Anna Schabert. Foto: Dieter Schmitt

Hans-Georg Ochs (links) und Christian Jene leiten Kurse für Flüchtlinge – im Auftrag von Caritas-Mitarbeiterin Anna Schabert. Foto: Dieter Schmitt

Foto: Dieter Schmitt

Mit einem neuen Angebot unterstützt die Migrationsberatung der Caritas in St. Ingbert jugendliche Flüchtlinge jetzt auch bei schulischen Fragen und Problemen. Damit reagiert das Caritas-Zentrum Saarpfalz auf aktuelle Herausforderungen aus dem schulischen Alltag. Der für die Teilnehmer kostenfreie Kurs setzt auf eine Mischung aus Sprachtraining und Kompetenzschulung. Anmeldeschluss für den Kurs ist am Freitag, 10. März. Aus Kriegs- und Krisengebieten geflohene Jugendliche kommen aus Ländern mit einem ganz anderen Kultur- und Bildungsverständnis. Schule dort (sofern überhaupt vorhanden) und Schule hier - dazwischen liegen sehr oft Welten. Klassenarbeiten, ein Referat vorbereiten und halten, Notengebung, Lerntechniken - das alles unterscheidet sich erheblich von dem System in ihren Herkunftsländern. "Viele Gespräche etwa in der Erziehungs-, Ehe- und Lebensberatung haben uns gezeigt, dass gerade jugendliche Flüchtlinge zwischen zwölf und 17 Jahren damit nicht zurechtkommen", berichtet Anna Schabert von der Migrationsberatung der Caritas. "Wir wollen sie mit ihren Problemen nicht allein lassen und bieten deshalb jetzt einen Kurs an, in dem alle Fragen rund um Schule erlaubt sind und individuell beantwortet werden können." Der Kurs wird von Christian Jene, Student der Musikwissenschaft und Anglistik aus St. Ingbert, geleitet. Dieser hatte bereits 2016, als sehr viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen, Sprachkurse gegeben. Besser Deutsch sprechen und schreiben - das soll auch in dem neuen Caritas-Kurs ein Lernziel sein, steht aber nicht im Mittelpunkt. "Ich will mit den Jugendlichen gemeinsam herausfinden, wie sie schulische Anforderungen besser meistern können. Dabei will ich auf jede und jeden individuell eingehen." Dazu ist es notwendig die Zahl auf maximal zwölf Teilnehmer zu begrenzen. Geplant sind anderthalb Stunden jeden Mittwochnachmittag im Caritas-Zentrum. Die genaue Zeit soll erst beim ersten Treffen am Mittwoch, 22. März, festgelegt werden. Um beim Auftakt dabei sein zu können, müssen sich Interessierte bis zum morgigen Freitag, 10. März, anmelden - entweder persönlich im Caritas-Zen-trum in der Innenstadt, telefonisch oder per E-Mail.

Seit Langem sehr erfolgreich laufen die Sprachkurse für erwachsene Migranten, die sich auf die Prüfung zum Abschluss von Integrationskursen vorbereiten. Sie sind auf die jeweiligen Schwierigkeitsgrade der verschiedenen Sprachniveau-Prüfungen abgestimmt. Leiter aller Kurse ist Hans-Georg Ochs, langjähriger Schulleiter des Albert-Magnus-Gymnasiums (AMG). "In den Integrationskursen gibt es wegen des straffen Lehrplans für die Teilnehmer kaum Möglichkeiten zum Nachfragen. Auch für Wiederholungen des Lehrstoffs ist wenig Zeit", erklärt der pensionierte Lehrer. "Im Fortgeschrittenen-Kurs haben wir für genau diese Fragen Zeit und können aufarbeiten, was nicht verstanden wurde." Dabei werden auch kulturelle Fragen und Alltagsprobleme geklärt. Der Kurs für Fortgeschrittene findet jeden Montag von 15 bis 16.30 Uhr im Caritas-Zentrum statt. Die beiden Caritas-Kurse haben übrigens für ein besonderes Wiedersehen gesorgt. Christian Jene war auf dem AMG mehrere Jahre Schüler von Hans-Georg Ochs.

Kontakt: Caritas-Zentrum Saarpfalz, Kaiserstraße 63, St. Ingbert, Tel.(0 68 94) 92 63-0, E-Mail: anna. schabert@caritas-speyer.de

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