St. Ingberter Umzug hatte richtig Sonne

St Ingbert · Weit über 30 000 Besucher entlang der Kaiserstraße waren gestern in bester Stimmung. Farbenfrohe Fußgruppen setzen Akzente.

 Die Privatgruppe „Mir sinn halt so“ setzte gestern als Clowns einen Farbtupfer. Fotos: Cornelia Jung

Die Privatgruppe „Mir sinn halt so“ setzte gestern als Clowns einen Farbtupfer. Fotos: Cornelia Jung

Es war ein schöner bunter Faschingszug, der sich gestern bei schönstem Sonnenschein durch St. Ingberts City schob. Es waren zwar keine 1,2 Millionen Besucher wie der Moderator den Jecken weismachen wollte, aber es sollen immerhin mehr als 35 000 Besucher den Lindwurm gesäumt haben.

Dabei fiel auf, dass sich viele Fußgruppen und Motivwagen der 42 närrischen "Teams" auf alte Werte besannen. So waren viele Prinzessinnen und Könige, Indianer, Superhelden, Clowns, Hexen, Piraten, Götter und jede Menge Getier unter den "Mitläufern" des Umzuges. Bei einigen Reihungen passte die Kostümkombination so gut, dass es schien, als hätte man sich abgesprochen.

Der Musikverein Reichenbrunn schickte seine Gartenzwerge ins Rennen, gefolgt vom MGV Frohsinn unter dem Motto "Urban Gardening". Sie gärtnerten in fremdem Revier, belebten mit lustigen Früchtchen und frischem, pardon, frechem Gemüse die Straßen von St. Ingbert und hatten auch die Gießkanne voll Frohsinn dabei, nachdem im vergangenen Jahr das essbare Rathaus aus dem "Boden gestampft wurde". Hans Wagner wiederum hatte das Rathaus in der vegetationsarmen Zeit verlassen und sich den Narren angeschlossen, um ihnen als "Bau Hans" den Weg zu ebnen oder die Schlupflöcher in den Baustellen zu zeigen, begleitet von Umweltminister Reinhold Jost und seiner Lebensgefährtin Dunja Sauer, die mithalfen, die (Schlag-)Löcher in den Beuteln der umstehenden Kinder mit Süßem zu füllen.

Eine besonders große Baustelle stilisierte die Junge Union Saarpfalz auf ihrem Wagen, der das Chaos auf der Fechinger Talbrücke thematisierte. Hintendrauf stand eine Figur von Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger mit einem Presslufthammer, während die meisten Bauarbeiter der Rohrbacher KG "dann wolle ma emol" zu Fuß zur "Arbeit" kamen. Viele hübsche Gardemädels gaben sich sportlich, die schönsten Blumenmädchen waren aber bei der Gruppe von "Blumen Martin" unter Vertrag. "Eingetopft" verteilten sie Blumengrüße an die Umstehenden und auch Schmetterlinge der Wander- und Naturfreunde Hassel schwirrten durch die Faschingsszenerie, "beschienen" von den Sonnen des integrativen Theaterprojekts "Schams".

Das "China-Haus vom Klaus" und die Tanzschule Fess mochten es asiatisch. Einige Fischlein der Dengmerter Narrezunft schwammen ebenfalls im Zug-"Schwarm" mit und an der Wasseroberfläche tummelten sich die Matrosen des Turnvereins St. Ingbert unter dem Motto "Wir schippern nach Berlin", wo sie die Stadt auf dem Deutschen Turnfest vertreten. Besonders schöne Blütenexemplare wurden im Seerosenteich der Lustigen Hausmarke gesichtet und auch silbrig glänzende (Herz) Mar(s)ianer aus der gleichnamigen Kita schauten auf der Feiermeile nach dem Rechten. Natürlich gehört auch das Besinnen auf Traditionen zu solch einer Veranstaltung, weshalb viele Helden der Kindheit, Disneyfiguren oder Serienfiguren vertreten waren.

 Sie waren „die schönsten Blumenmädchen" in der Stadt.

Sie waren „die schönsten Blumenmädchen" in der Stadt.

 Auch diese Gruppe sorgte für viel Stimmung in St. Ingbert. Die Schams, deren Name im Arabischen „Sonne“ bedeutet.

Auch diese Gruppe sorgte für viel Stimmung in St. Ingbert. Die Schams, deren Name im Arabischen „Sonne“ bedeutet.

 Die Gardemädchen des KC Hassel wollten besonders hoch hinaus.

Die Gardemädchen des KC Hassel wollten besonders hoch hinaus.

 In Feierlaune präsentierten sich die Rohrbacher Becker Bier Buwe, die erstmals mit den Beckerbienchen und den kleinen Malzbierbuwe on tour waren.

In Feierlaune präsentierten sich die Rohrbacher Becker Bier Buwe, die erstmals mit den Beckerbienchen und den kleinen Malzbierbuwe on tour waren.

Auch ein lieb gewonnenes Genussmittel wird jedes Jahr aufs Neue von zwei Gruppen verehrt. Bei den Becker's Buwe und ihren Rohrbacher Gesinnungsgenossen steht das Becker Pils im Mittelpunkt. Die Rohrbacher Becker Bier Buwe feierten nicht nur den 140. Geburtstag dieser Marke und fünf Jahre Stubbi, sondern hatten mit den "Malzbierbuwe" ihren Nachwuchs zu "Flaschenkindern" gemacht. Ihre Vereinsfarben Schwarz-Weiß-Gelb waren omnipräsent, allerdings als naturgegebene Farbe bei Bienenkostümen, die es in St. Ingberts "Jahr der Bienen" häufiger zu sehen gab.

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