Die Welt ein Stück gerechter machen

St Ingbert · Das Fairtrade-Siegel, das das Leibniz-Gymnasium jetzt erhielt, steht dafür, dass alle aus fairer Produktion erhältlichen Zutaten nach den Regeln der weltweit gültigen Fairtrade-Standards gehandelt werden.

 Stolz präsentieren Schüler der Leibniz-Projektgruppe die Fairtrade-Auszeichnung, die im Rahmen einer Feier in der Sporthalle des Gymnasiums verliehen wurde. Foto: Jörg Jacobi

Stolz präsentieren Schüler der Leibniz-Projektgruppe die Fairtrade-Auszeichnung, die im Rahmen einer Feier in der Sporthalle des Gymnasiums verliehen wurde. Foto: Jörg Jacobi

Foto: Jörg Jacobi

Das St. Ingberter Leibniz-Gymnasium hat jetzt noch eine Auszeichnung mehr: Am Donnerstagnachmittag erhielt es im Rahmen einer Feierstunde in der neuen Sporthalle als erste Schule in der Mittelstadt das Siegel für Fairen Handel und ist damit Fairtrade-Schule. Wie Fairtrade-Koordinator Sam Harding - er ist seit sechs Jahren Leibniz-Lehrer in Geschichte und Englisch - unserer Zeitung erläuterte, musste man verschiedene Kriterien erfüllen, um Fairtrade-Schule zu werden.

Das waren unter anderem die Bildung eines Fairtrade-Teams aus Schülern, Lehrern und Eltern sowie der Verkauf und Verzehr von Fairtrade-Produkten in der Schule. "Wir machen seit über einem Jahr einen wöchentlichen Pausenverkauf von Schülern für Schüler, organisiert mit Waren aus dem Weltladen in St. Ingbert . Auch unsere Schul-T-Shirt, verkauft von unserer eigenen Schülergenossenschaft Innogrün, ist fair gehandelt", so Harding. Weiterhin müsse das Thema fairer Handel in mindestens zwei Klassen behandelt werden. Im Rahmen der Feier betonte Schulleiter Erik Brill, das Siegel sei eine "tolle Sache". Fairer Handel werde im Gymnasium schon seit einiger Zeit gelebt. Das solle noch verstärkt werden. So sei der Milchshake-Wettbewerb im September vergangenen Jahres unter dem Motto "Think Global, Shake Local" ein Höhepunkt gewesen. Gemeinsam mit dem Homburger Mannlich-Gymnasium wurden über 1300 Fairtrade-Shakes verkauft und dadurch eine Wette mit OB Hans Wagner und Landrat Theophil Gallo gewonnen. Auch die neue Mensa, die im Herbst installiert werde, werde ins Konzept des fairen Handels eingebunden. Landrat Theophil Gallo und Oberbürgermeister Hans Wagner sagten, sie seien sehr stolz auf das Leibniz-Gymnasium. Sie lobten das große Engagement aller Beteiligten, das Siegel werde den Schulstandort St. Ingbert weiter aufwerten. Monika Hommerding vom saarländischen Bildungsministerium betonte, dass sich alle mit dem Thema Fairer Handeln beschäftigen sollten. Auch sie lobte das Leibniz-Gymnasium, das in diesem Jahr die höchsten Anmeldezahlen an Schulneulingen zu verzeichnen habe. Während der Feierstunde hatten Schüler der Leibniz-Projektgruppe Fairtrade anhand der Themen Abbau von Mineralien im Kongo, Bauarbeiten für die Fußball-WM in Katar, Kakao, Bananen und Textilien aufgezeigt, dass es insbesondere in Entwicklungsländern oftmals noch Kinderarbeit und sklavenähnliche Arbeitsbedingungen sowie gefährliche Arbeitsplätze gibt. Zum Ende der Feier wurde die Auszeichnung von Wynnie Mbindyo von der Fairtrade-Initiative Saarbrücken im Auftrag von Fairtrade Deutschland verliehen. Die Feier wurde vom Schulorchester unter Leitung von Daniel Paul, der Leibniz-Vocal-Group unter der Regie von Timo Urig und den Leibniz-Kids musikalisch umrahmt.

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Hintergrund Als Unesco-Projekt-Schule fördert das Leibniz-Gymnasium seit 26 Jahren eine Kultur des Friedens. Nachhaltigkeit, Toleranz und globale Gerechtigkeit sind wichtige Ziele. Fairtrade ist deshalb ein zentraler Baustein in der Unesco-Arbeit. Es gibt zur Zeit fünf Fairtrade-Schulen im Saarland. Leibniz ist das zweite Gymnasium nach Saarbrücken-Rotenbühl und die erste Schule außerhalb von Saarbrücken. ert

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