Schluss mit der grauen Tristesse

St Ingbert · Sabine Franke hat der Stadt St. Ingbert das Bild „Zweig in Vase“ geschenkt.

 Sabine Franke mit ihrem Werk „Zweig in Vase“. Foto: Cornelia Jung

Sabine Franke mit ihrem Werk „Zweig in Vase“. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Sabine Franke ist bildende Künstlerin, die abwechselnd in Ateliers in St. Ingbert und Krefeld arbeitet. Im Weisgerber-Jahr setzte sie sich intensiv mit diesem St. Ingberter Maler auseinander. Er schuf 1910 ein Blumenstillleben, von dem sie sich beim Bild "Zweig in Vase" inspirieren ließ, das sie nun der Stadt St. Ingbert schenkte. Im expressiven Malgestus mit intensiven Farben entstand ihr Werk mit Acrylfarben im Jahr 2014, bei dem es sich nicht um ein klassisches Stillleben handelt. Eine Laudatorin drückte es so aus: Die Kraft der künstlerischen Gestaltung und die temperamentvolle Auffassung der Farbwerte hat Vorrang gegenüber der realitätsbezogenen Darstellungsweise. "Mein Bild ist ein Ausdruck davon, was man nach dem Winter ersehnt und in Erwartung, was nun kommt. Man ist das Trist-Graue leid und ich wollte trotz des unbelaubten Zweiges Farbe reinbringen", so Franke.

Das ist ihr gelungen und scheinbar so gut, dass sich Stadtpressesprecher Peter Gaschott noch Monate nach der Ausstellung zu Ehren Albert Weisgerbers an dieses Bild erinnerte. Er war Ende vergangenen Jahres auf der Suche nach einer Vorlage für die Einladungskarten zum Neujahrsempfang. Früher habe man dafür städtische Motive gewählt, doch die würden sich im Laufe der Jahre wiederholen. Laut Gaschott wollte man etwas Besonderes und fragte bei der Künstlerin an, ob ein Bild dafür kostenlos zur Verfügung stellen könnte. Nach Blättern in einem ihrer Kataloge fiel die Wahl auf das Bild "Zweig in Vase", das auch Sabine Franke besonders gut gefällt. Sie sei den Blumen sehr nah, da sie nicht nur Kunsterzieherin sei, sondern auch Biologielehrerin.

"Das Bild soll Freude transportieren und es braucht einen Rahmen", sagte die Künstlerin bei der Bildübergabe im Rathaus. Mit dem passenden Rahmen meinte die Malerin weniger den, der das Bild umgibt, sondern vielmehr den öffentlichen, bei dem das Gemälde nun vielen Menschen zugänglich gemacht werde, die sich an den Farben und Formen erfreuen. Da sich die Stadt St. Ingbert intensiv mit ihrem Werk auseinandergesetzt habe, wolle sie sich mit der Schenkung dafür bedanken. "Wir sind stolz auf dieses Geschenk und suchen einen schönen Platz, damit es zur Geltung kommt", sagte Oberbürgermeister Hans Wagner und hängte es nach der Übergabe an einen freien Nagel in seinem Vorzimmer.

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