Die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Mathilde Thiel, hat den Beigeordneten Adam Schmitt (Grüne) in einer Pressemitteilung aufgefordert, für sich selbst zu bedenken, ob er als Ratsmitglied noch tragbar sei. Als Hintergrund für diese Forderung nennt Thiel einen Vorfall, der sich vor der jüngsten Stadtratssitzung im Rathaussaal zugetragen habe. So habe ein Mitglied der Bürgerinitiative "St. Ingberter gegen die Müllpolitik" im Sitzungssaal ein Transparent der Initiative "in stillem Protest" aufgestellt. Als Schmitt das Transparent bemerkt habe, hätte er dieses in die Ecke geworfen und beschädigt. Zudem sei er aggressiv auf das Mitglied der Bürgerinitiative losgegangen und habe dieses beschimpft.

Dass es einen solchen Vorfall und auch einen Disput gegeben hat, bestätigte Adam Schmitt gestern auf Nachfrage. Nach seiner Schilderung war das Transparent hinter der Verwaltungsbank im direkten Blickfeld der Stadtratsmitglieder aufgestellt. Da die Kommunalaufsicht schon im Vorjahr festgestellt habe, dass ein solcher Protest im Sitzungssaal nicht zulässig sei, habe er das Transparent zusammengerollt und in eine Ecke gestellt. Dabei sei dieses abgerutscht. Zudem habe er die Justitiarin der Stadt aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, dass das Transparent entfernt werden soll, so Schmitt. Schon als er das Plakat zusammengerollt habe, sei er von einem der Initiatoren der Bürgerinitiative massiv beschimpft worden, betont der Beigeordnete. Schmitt räumt ein, seinen Kontrahenten in dem Disput als "Abfall-Gnom" bezeichnet zu haben. Diese "nicht feine Wortwahl" erklärte er mit seiner Verärgerung "über eine nun zweijährige Hetzkampagne gegen meine Abfallpolitik". Da er jedoch das Transparent nicht beschädigt und auch niemanden angegriffen habe, sei die Forderung der SPD nach seinem Rücktritt völlig haltlos.