„Bravo!“-Rufe belohnten die Sänger

St Ingbert · Wenn Applaus das Brot der Künstler ist, dann dürften die Akteure des Neujahrskonzertes nicht hungrig nach Hause gegangen sein: Viel Beifall erntete der Männergesangverein Frohsinn für sein Konzert, ebenso die musikalischen Gäste, die zur Verstärkung dabei waren.

 Am Samstag hatte der MGV Frohsinn St. Ingbert unter der Leitung von Markus Schaubel zum Neujahrskonzert in die Stadthalle eingeladen. Das Publikum bedankte sich mit langem Applaus für die Darbietung und die Einladung. Foto: Cornelia Jung

Am Samstag hatte der MGV Frohsinn St. Ingbert unter der Leitung von Markus Schaubel zum Neujahrskonzert in die Stadthalle eingeladen. Das Publikum bedankte sich mit langem Applaus für die Darbietung und die Einladung. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Seit 17 Jahren ist das Neujahrskonzert des MGV Frohsinn fester Bestandteil des Jahresprogramms des Vereins. Am Samstag war es wieder soweit. Die singenden Männer präsentierten mit ihren musikalischen Gästen ein kurzweiliges Programm in der Stadthalle. Zum Auftakt spielte "Musik verbindet" aus Oberwürzbach (Leitung: Michael Christmann) "The Walled City Suite", deren Beginn einer Fanfare gleichkam.

Im Anschluss sangen die Gastgeber unter der Leitung von Markus Schaubel Schlager und Evergreens von "Musik ist Trumpf"; "Wochenend' und Sonnenschein" bis hin zum "Kleinen grünen Kaktus". Joy Flemming sang sich 1975 beim Grand Prix Eurovision de la Chanson mit "Ein Lied kann eine Brücke sein" nur auf Rang 17. Doch Moderator Oliver Köhler vergab für die St. Ingberter Version "Twelve Points". Auch der Komponist Toshio Mashima ließ sich von Chansons inspirieren und schuf mit dem Medley "Paris Montmartre", das die Oberwürzbacher mit Akkuratesse und Leichtigkeit spielten, eine Hommage an die französische Hauptstadt.

Das war nach dem Geschmack des Publikums, aber auch die vom Kuckuckschor unter der Leitung von Hansi Spengler vorgetragenen Lieder wurden mit einem lautstarken "Bravo" bedacht. "Caterina", "Montana de Fuego" und das "Ave Maria der Berge" der Hasseler ließ die Zuhörer musikalisch von Spanien in die Alpen reisen. Eigentlich war es fast egal, aus welchem Land, welcher Zeit oder welchem Genre die Kompositionen stammten, die vorgetragen wurden, wenn sie nur die Freude am Musizieren ausdrückten. Und das taten sie. Wie hatte doch der vom Publikum mit viel Lob bedachte Moderator gesagt? "Musik kann so vieles, sie kann pushen, Druck rausnehmen, verständigen, Brücken bauen und verbinden." Und sie macht vor allem Spaß. Es dürfe auch getanzt werden, wurden die Gäste im Saal vor dem vom Oberwürzbacher Orchester aufgeführten Stück "Gelato con Caffe" aufgefordert. Auch wenn es keiner tat, weil es sich in einem Konzert wohl nicht geziemt, konnte man an den wippenden Füßen und im Sitzen bewegten Körpern sehen, dass es einige gab, die sich zu gern über diese Konventionen hinweggesetzt hätten. Mitgesungen wurde aber bei der Chorgemeinschaft Ommersheim (Leitung: Friedel Hary), die unter anderem mit "Nur die Liebe lässt uns leben" oder "Theater" deutsche Schlager aus den 1960er und 70er Jahren zum Besten gaben. So beschwingt sattelte "Musik verbindet" mit "Im weißen Rössl" noch eins drauf, denn der musikalische Leiter dirigierte nicht nur sein Orchester, sondern auch das Publikum, das sich beim Mitmachen nicht zweimal bitten ließ.

Der MGV beschloss das Konzert mit dem "Balkanfeuer", doch Schluss war erst nach mehreren Zugaben. Alle Akteure machten dem Publikum mit dem beliebten "Bajazzo" noch ein zusätzliches musikalisches Geschenk, gefolgt vom Fliegermarsch und dem "Steigerlied". Und trotzdem hätten einige der Gäste noch stundenlang zuhören können. "Was, es ist schon rum?", zeigte sich eine Besucherin erstaunt und ihre Nachbarin bestätigte, dass das Konzert sehr kurzweilig war. "Spitze war das", sagte ein anderer St. Ingberter am Tisch. Musik ist eben Trumpf, kann begeistern und auf angenehme Art die Zeit vertreiben.

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