Wie man Kinder auf Türkisch begeistert

St Ingbert · Die Autorin Aygen-Sibel Celik zog Zweitklässler mit einem zweisprachigen Buch in ihren Bann.

 Aygen-Sibel Celik in der St. Ingberter Stadtbücherei. Foto: Jürgen Bost

Aygen-Sibel Celik in der St. Ingberter Stadtbücherei. Foto: Jürgen Bost

Foto: Jürgen Bost

Zu einer außergewöhnlich intensiven Begegnung kam es bei einer Lesung in der Stadtbücherei, als 62 Schüler der Südschule St. Ingbert auf die renommierte Kinder- und Jugendbuchautorin Aygen-Sibel Celik trafen. Karin Mostashiri, Leiterin der Stadtbücherei, und Jürgen Bost, Sprecher des St. Ingberter Literaturforums, durften die in Istanbul geborene und seit ihrem zweiten Lebensjahr in Frankfurt am Main und später in Düsseldorf wohnende Schriftstellerin zu einer kurzweiligen und bilingual angelegten Lesematinee in der Bibliothek begrüßen. Nach einem Studium der Kinder- und Jugendbuchforschung und verschiedenen Praktika im pädagogischen und journalistischen Bereich war Aygen-Sibel Celik als Redakteurin einer Fachzeitschrift tätig. Als freie Autorin verfasste sie zahlreiche Artikel und Rezensionen über die Darstellung des Fremden in der Kinder- und Jugendliteratur. Sie schreibt Kinder- und Jugendbücher, gibt Kurse im Kreativen Schreiben und wurde in den letzten Jahren mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Die Zweitklässler in Begleitung ihrer Lehrerinnen Andrea Schmitt, Lisa Mischo und Jana Fuchs zeigten sich vom ersten Moment an hoch interessiert und äußerst aufmerksam und ließen sich bereitwillig auf "Sinan und Felix", Celiks erfolgreichstes Bilderbuch, ein. Das deutsch-türkische Bilderbuch ist szenisch lebendig und liebevoll illustriert von Barbara Korthues.

Felix und Sinan sind Freunde. Während sie überlegen, was sie unternehmen wollen, kommt Murat und will mitspielen. Felix ist nicht begeistert, denn er versteht die Freunde nicht, wenn sie Türkisch sprechen.

Das Buch beschreibt die Schwierigkeiten, die sich in der Verständigung ergeben können: Begriffe, die ähnlich klingen und in jeder Sprachen etwas völlig anderes bedeuten können, es gibt Worte und Sätze, die Felix nicht versteht, aber Sinan hilft seinem Freund mit praktischen Tipps.

Das Buch führt Alltags-Situationen vor, wie Kinder sie erleben. Es zeigt, wie vorteilhaft es ist, zweisprachig agieren zu können. Die Geschichte bietet einen Ausflug in die türkische Sprache mit Übersetzungen, ergänzt durch deutsche Schreib- und Sprechweise.

Aygen-Sibel Çeliks Lesungen sind interaktiv, sie bezieht die Kinder und Jugendlichen durch Rätsel oder Fragen mit ein. Stets konnten die Grundschüler ihre Sprachkenntnisse oder Erfahrungen einbringen, was sie zum Abschluss der Lesung in der Frage- und Gesprächsrunde taten.

Die zweisprachige und interaktive Vorstellung des Buchs, bereichert durch Sprachspiele, Rätselwörter und ein Reimquiz, erwies sich als kleiner, aber dennoch effektiver Beitrag zur Verständigung und Kommunikation in einer multikulturellen Gesellschaft.

Für ihre dankbaren Zuhörer, deren Beiträge und Fragen kein Ende nehmen wollten, hatte die Autorin Autogrammkarten und Lesezeichen dabei, die sie individuell signierte. Ihre im Bestand der Stadtbücherei verfügbaren Titel dürften nach Aygen-Sibel Celiks überzeugendem Auftritt in den nächsten Wochen sicher sehr stark nachgefragt sein.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort