Hände gehen hier fürs Handwerk hoch

St Ingbert · Die Aktion „Hände hoch fürs Handwerk“ macht für drei Wochen Station in Kirkel und St. Ingbert. Jetzt war die Auftaktveranstaltung.

 Daumen hoch bei Doris Gaa (Mitte), dem St. Ingberter OB Hans Wagner (Zweiter von rechts) und dem Kirkeler Bürgermeister, Frank John (links), sowie Vertretern von Handwerk und des Umweltzentrums für die Roadshow „Hände hoch fürs Handwerk“. Foto: Cornelia Jung

Daumen hoch bei Doris Gaa (Mitte), dem St. Ingberter OB Hans Wagner (Zweiter von rechts) und dem Kirkeler Bürgermeister, Frank John (links), sowie Vertretern von Handwerk und des Umweltzentrums für die Roadshow „Hände hoch fürs Handwerk“. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Das Ziel der Wirtschaftsförderung Saarpfalz ist es, die Region lebendig zu halten und das Handwerk zu stärken. Deshalb initiierte deren Geschäftsführerin Doris Gaa die Roadshow "Hände hoch fürs Handwerk", die von Oktober letzten Jahres von Blieskastel und Gersheim bis nach Kleinblittersdorf im Juni 2017 "ziehen" soll. Derzeit macht die Veranstaltung mit dem Thema "Energieeffizienz", bei der es unter anderem um Energieberatungen, Infos zur Rentabilität von Photovoltaikanlagen, Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten energieeffizienter Einbauten, aber auch um Einbruchschutz geht, für drei Wochen Station in Kirkel und St. Ingbert.

Bei der Auftaktveranstaltung auf der Alten Schmelz in St. Ingbert wurde deutlich, worum es bei der Kampagne geht. Es ist deren Ziel, Handwerksbetriebe, Bürger, Planer und kommunale Vertreter gezielt zu informieren und enger zu vernetzen, um so den Saarpfalzkreis zukunftsfähig zu gestalten, wie Hans Ulrich Thalhofer vom Umweltzentrum Saarbrücken sagte. Handwerk hat goldenen Boden, heißt es gemeinhin. Das gilt auch heute noch, doch dem Handwerk fehlt teilweise der Nachwuchs und auch die Tatsache, dass man in Discountern alles für den Hobby-Heimwerker zum Selbermachen finden könne, mache es den von Berufs wegen mit den "Händen werkelnden" schwer. "Je älter wir werden, umso mehr sind wir auf handwerkliche Dienstleistungen angewiesen", so Landrat Theophil Gallo.

Und auch Frank John, Bürgermeister von Kirkel, in dessen Gemeinde ein Teil der Roadshow zu Gast ist, bricht eine Lanze für das Handwerk. "Wenn Sie schon im Veranstaltungskalender geblättert haben, sehen Sie, dass Sie mich auch zu Hause besuchen können", so Co-Veranstalter John, dessen privates Mikro-Blockheizkraftwerk im Rahmen der Kampagne besichtigt wird, "das Thema Handwerk und Energieeffizienz ist für Häuslebauer wichtig. Ich habe gute Erfahrungen gemacht und will dafür werben, dass Sie sich beim örtlichen Handwerk bedienen, falls Sie Dinge zu erledigen haben." Von Seiten seiner Kommune setze man bereits auf die handwerkliche Kompetenz vor Ort. Doris Gaa kam nicht nur als Wirtschaftsförderin nach St. Ingbert, sondern auch in Vertretung des Präsidenten der Handwerkskammer. Sie verwies auf die zwei Säulen der Wirtschaftsförderung, die aus der Vernetzung von Handwerk und Kommune beziehungsweise Handwerk und Schulen, als Ausbildungsort des künftigen Handwerker-Nachwuchses, sowie der Energieeffizienz bestehe. Man habe eine Umfrage gemacht, Betriebsbesuche durchgeführt und festgestellt, dass das Handwerk ein Zukunftsproblem habe. Diesem müsse man gegensteuern, wozu auch die Roadshow ihren Beitrag leisten soll. Wichtig sei es, dass dabei die gesamte Biosphärenregion einbezogen werde, weshalb die "Show" mehrere Stationen habe. "Täglich merkt man, wie wichtig es ist, dass das Handwerk nah ist. Es ist vor Ort stark eingebunden", sagte der Geschäftsführer des Umweltzentrums. Doch stünden in den nächsten Jahren 2000 Betriebe vor der Übernahme. "Sie können sich ausmalen, was passiert, wenn keiner nachrückt", so Thalhofer, "man kann nur jedem empfehlen, einen Handwerksberuf zu ergreifen. Dann hat man eine gute Zukunft." Um dies zu erreichen und auch junge Leute dafür zu gewinnen, "Hand anzulegen", sei es notwendig, die Handwerksbetriebe zu erleben, zu sehen, was das Handwerk in der Lage ist zu leisten und die richtigen Leute zusammenzubringen. Das könnten Interessierte nun bei der Kampagne "Hände hoch fürs Handwerk" mit dicht gepackten Infos tun. Dabei gelte es, neben den positiven auch negative Erfahrungen nicht zu "unterschlagen" und aufzuzeigen, wie für unterschiedliche Probleme Lösungen gefunden wurden. Das sahen sich die Besucher der Auftaktveranstaltung auf der Alten Schmelz gleich am Beispiel der Sanierung der Möllerhalle und des Herrenhauses auf der Alten Schmelz an.

Zum Thema:

Nachdem die Kampagne "Hände hoch fürs Handwerk", die von der Wirtschaftsförderung des Saarpfalz-Kreises, der Handwerkskammer des Saarlandes sowie des Umweltzentrums Saarbrücken initiiert wurde, bereits im November 2016 in Blieskastel und Gersheim stattfand, gibt es nun die zweite Auflage in St. Ingbert und Kirkel. Noch bis 1. April wird sich die "Roadshow" in verschiedenen Veranstaltungen wie Besichtigungen, Wanderungen und Workshops mit dem Thema Energieeffizienz beschäftigen. Das Programm gibt es unter www.saar-lor-lux-umweltzentrum.de/HaendehochfuersHandwerk .

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