Auftaktveranstaltung zum Jahr der Biene

St Ingbert · Die Biosphärenstadt St. Ingbert lud zu einem Vortrag und einer Ausstellung zum Start ins Jahr der Biene in die VHS-Zentrale.

 Referentin Alix Roose hielt einen Vortrag, wie sich die Bürger und Kommunen für Bienen einsetzen können. Foto: Teresa Bauer

Referentin Alix Roose hielt einen Vortrag, wie sich die Bürger und Kommunen für Bienen einsetzen können. Foto: Teresa Bauer

Foto: Teresa Bauer

Am Dienstagabend fand im VHS-Zentrum St. Ingbert die Auftaktveranstaltung zum Jahr der Bienen statt. Als einzige Industriestadt im Biosphärenreservat Bliesgau möchte sich St. Ingbert besonders für die biologische Vielfalt engagieren und mit der Veranstaltungen deutliche Zeichen setzen, um den städtischen Lebensraum der Bienen zu verbessern. Oberbürgermeister Hans Wagner begrüßte die rund 70 Teilnehmer, darunter die Vorsitzenden des Bienenzuchtvereins St. Ingbert und Umgebung, des Kreisimkerverbandes sowie Vertreter von Kindergärten und Schulen und verwies umgehend auf die entscheidende Funktion der Kommunen und Bürgerinnen und Bürger im Bemühen auf ein intaktes und nachhaltiges Ökosystem.

Thomas Debrand, Leiter des Geschäftsbereichs Wirtschaft, machte nochmals auf das Jahresprogramm und die vielfältigen Veranstaltungen, Vorträge und Aktionen mit und für Bürger aufmerksam. Es gelte insbesondere die Nahrungssituation der Bienen zu verbessern. Auch die ,,Bienenkönigin" Kerstin Zürn, das Gesicht der Kampagne, war vor Ort und stellte sich den Fragen und Diskussionen der Teilnehmer. Als Referentin war Alix Roose vom Verein Stadtbienen geladen, er informierte in einem Vortrag über Bienenhaltung in Siedlungsräumen und gab Anregungen, wie man sich privat oder im beruflichen Umfeld für Bienen und Bestäuber einsetzen kann. Bienen seien das Fundament der Biodiversität und trügen so zur biologischen Vielfalt und insbesondere zur Befruchtung von Futterpflanzen bei, so Roose. Durch intensiven Pestizideinsatz in ländlichen Räumen allerdings, entwickelten sich heutzutage die Städte immer mehr zu Rückzugsräumen der Bienen. Um auch hier den Insekten optimalen Lebensraum und Schutz bieten zu können, plädierte Roose für einen verantwortungsvollen Umgang. Englischer Rasen, Thujas und Steinvorgärten seien zwar schön anzusehen, hinderten die Bienen aber an der Befruchtung der Pflanzen. Die Bürger müssten verstehen, dass "Ordnung die größte Unordnung für die Bienen bedeutet", so Roose. Auch die Kommunen selbst bittet sie, umzudenken. So sollten das Blütenangebot in der Stadt gesteigert, Blühflächen vernetzt und Bodenversiegelung vermieden werden. "Das Geld für die Pflege muss in die Hand genommen werden. Dann doch bitte sinnvoll." Die Stadtverwaltung könne künftig die Flächenbegrünung im Hinblick auf den Artenschutz planen und den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln im öffentlichen Raum gänzlich verbieten. Außerdem sollte der Fokus auf mehrjährige einheimische Pflanzenarten gelegt und Strukturelemente wie Totholzhaufen geschaffen werden.

Auch auf privater Ebene kann man sich vielfältig für den Schutz der Bienen engagieren. Bei Fragen rund um den Umgang mit Wild- oder Honigbienen stellen der NABU, Imkervereine oder auch die Stadtverwaltung selbst umfassende Informationen bereit. Viele Imkervereine bieten auch Kursen an, in denen man die Zucht von Bienen erlenen kann.

Erste Eindrücke konnte man am Dienstagebend diesbezüglich im Rahmen einer kleinen Ausstellung zum Imkerhandwerk sammeln. Die Veranstaltung endete mit einem regen Austausch unter den Vertretern der Vereine, Imkern und denen, die es vielleicht bald werden möchten.

Weitere Infos bei der Abteilung Biosphäre, Fachkräfte und Tourismus, Monika Conrad, Tel. (06894) 13- 7 36 oder per Email: mconrad@st.ingbert.de

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