Jobticket soll den Bus für Pendler attraktiver machen

St Ingbert · Die Zahl der Berufspendler in Gewerbegebieten in St. Ingbert ist hoch, aber auch die Kosten erheblich, um diese besser im ÖPNV an- und einzubinden. Der Stadtrat hofft aber auf die finanzielle Förderung neuer Gewerbebuslinien.

 Verkehrsplaner Arne Bach hatte im Auftrag der St. Ingberter Stadtverwaltung mit seinem Büro die Pendlerbeziehungen von Arbeitnehmern von und nach St. Ingbert untersucht. Foto: Cornelia Jung

Verkehrsplaner Arne Bach hatte im Auftrag der St. Ingberter Stadtverwaltung mit seinem Büro die Pendlerbeziehungen von Arbeitnehmern von und nach St. Ingbert untersucht. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Im Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt des St. Ingberter Stadtrates ging es kürzlich um die "Einrichtung von Buslinien in die Gewerbegebiete St. Ingbert-Süd und Aufbau eines betrieblichen Mobilitätsmanagements". Das kurz "Jobticket" genannte Angebot soll dazu dienen, St. Ingbert als Wirtschaftsstandort attraktiver zu machen, das Klima zu schonen und nicht zuletzt das Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Mittelstadt zu verbessern. Deshalb erwägt die Stadt zusammen mit dem Kreis und dem Ministerium für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, zusätzliche Buslinien in die südlichen Gewerbegebiete von St. Ingbert einzurichten.

Auf Grundlage einer Befragung von 2014 und einer ersten Grobanalyse hatte die Verwaltung das Büro "Arne Bach Verkehrsplanung" mit einer Feinplanung der Buslinien beauftragt. Im Rahmen einer weiteren Befragung wurden 168 Unternehmen gebeten, die Wohnorte samt Straßen ihrer Mitarbeiter anonymisiert zu nennen. Nach Auswertung von über 5000 Datensätzen ermittelte das Büro, dass insbesondere aus St. Ingbert selbst, aus dem Raum Blieskastel-Lautzkirchen, über die Saarschiene sowie aus Spiesen-Elversberg intensive Pendlerbeziehungen in die betreffenden Gewerbegebiete bestehen. Neben der Verstärkung der Linie 506, die bereits in der letzten Ausschreibung des Saarpfalz-Kreises berücksichtigt wurde, schlug der Gutachter drei zusätzliche Buslinien vor: Planungslinie A: Spiesen - Elversberg - Rohrbach - St. Ingbert , Planungslinie B: Rischbach - Mühlwald - Rohrbach und Planungslinie C: Bahnhof - Rendezvous-Platz - Schiffelland - Parallelstraße - Festo. Mit 250 Einsatztagen und zwischen sechs und 13 Fahrten pro Tag ermittelte der Verkehrsplaner Kosten von insgesamt rund 160 000 Euro, denen Erlöse in Höhe von etwas mehr als 97 000 Euro gegenüberstehen würden. "Das ist ein erheblicher finanzieller Aufwand", so Markus Philipp, beim Saarpfalz-Kreis für Mobilitätsmanagement im Sachgebiet ÖPNV verantwortlich.

Der Ausschuss für Stadtentwicklung und Umwelt bat die Verwaltung dennoch, über den Saarpfalz-Kreis als zuständigem Verkehrsträger einen offiziellen Antrag beim Ministerium zur Förderung der Gewerbebuslinien als Pilotprojekt zu stellen.

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