Sie bringt internationales Flair nach St. Ingbert

St Ingbert · Sie ist 19 Jahre jung, stammt aus Berlin, lebt und studiert in London, ihre Mutter hat saarländische Wurzeln: Derzeit macht Constanze Hartje ein vierwöchiges Praktikum im Geschäftsbereichs Kultur, Bildung und Familie der Stadtverwaltung St. Ingbert.

 Kulturamts-Leiterin Marika Flierl mit Praktikantin Constanze Hartje am St. Ingberter Kulturhaus. Foto: Yvonne Handschuher

Kulturamts-Leiterin Marika Flierl mit Praktikantin Constanze Hartje am St. Ingberter Kulturhaus. Foto: Yvonne Handschuher

Foto: Yvonne Handschuher

Was heißt eigentlich Tochtergesellschaft auf Englisch? Klar, wer seit zwei Jahren in England lebt und fließend Englisch spricht, der weiß das - Fehlanzeige. Als Constanze Hartje den Flyer der Freiwilligen Ganztagsschule St. Ingbert ins Englische übersetzen sollte, merkte sie, dass sie diesen Begriff in der anderen Sprache gar nicht kennt. "Da war ich selbst erstaunt", sagt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Die 19-Jährige ist derzeit für vier Wochen Praktikantin des Geschäftsbereichs Kultur, Bildung und Familie der Stadtverwaltung St. Ingbert und somit Bereichsleiterin Marika Flierl unterstellt. Hartje stammt aus Berlin und studiert in England, genauer gesagt in Essex, Internationale Beziehungen. Die sprachaffine Studentin spricht auch fließend Französisch und lernt derzeit Arabisch. "Ich habe mir überlegt, Russisch oder Arabisch zu lernen. Aufgrund der Flüchtlingssituation habe ich mich für Arabisch entschieden."

Auf St. Ingbert fiel die Wahl, da ihr zum einen eine Praktikantin, die vor zwei Jahren in der Mittelstadt war, von ihren guten Erfahrungen berichtet hatte. Zum anderen stammt ihre Mutter aus dem Saarland. "Meine Mutter kommt aus Wittersheim, sie ist derzeit selbst hier in ihrem Elternhaus, da wusste ich also auch, wo ich wohnen kann", so die 19-Jährige.

Die Zeit in St. Ingbert gefällt der internationalen Studentin sehr gut. "Ich bin beeindruckt, wie breit gefächert die Arbeit ist." Besonders gefallen habe ihr das Projekt "Biosphärenart". Wenn sie jedoch daran denkt, dass das Praktikum sich seinem Ende zuneigt, wird sie wehmütig. "Das Team ist sehr nett und obwohl die Arbeitstage teilweise lang sind, wird es nie langweilig", so die Studentin weiter. Sie ist sich sicher, dass sie verschiedene Aspekte der Arbeit in St. Ingbert , wie zum Beispiel das Thema Nachhaltigkeit, in ihr Studium und ihr späteres Berufsleben mitnehmen kann. Im September geht es für sie an der Uni in England weiter. Vorher besucht sie noch eine Studienkollegin in Russland. "Wenn ich zurück an der Uni bin, beginnt mein letztes Jahr bis zum Bachelor. Wo ich meinen Master mache, weiß ich noch nicht." Marika Flierl freut sich, dass solche Studenten ein "Sprachrohr für die Stadt" seien. "Ich hoffe, dass wir nächstes oder übernächstes Jahr wieder eine internationale Studentin bekommen." Flierls Vision ist, wenn einmal vier oder fünf Studenten ein Praktikum in ihrem Bereich absolviert haben (bisher waren es zwei), eine Projektwoche mit all diesen jungen Leuten zu veranstalten. Constanze Hartje, die Präsidentin des Sprachclubs ihrer Uni ist und sich im Studentenwohnheim engagiert, verspricht, den Geschäftsbereich Kultur, Bildung und Familie auf jeden Fall unter den Studenten als Praktikumsplatz weiterempfehlen zu wollen.

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