Was ist meine Wohnung wert?

Saarpfalz-Kreis · Der qualifizierte Mietspiegel des Saarpfalz-Kreises wurde neu aufgelegt. Er kann beim Landratsamt für 25 Euro erworben werden.

 Der Mietspiegel ist über www.saarpfalz-kreis.de abrufbar und beim Gutachterausschuss des Saarpfalz-Kreises erhältlich. Foto: Beate Ruffing/Saarpfalz-Kreis

Der Mietspiegel ist über www.saarpfalz-kreis.de abrufbar und beim Gutachterausschuss des Saarpfalz-Kreises erhältlich. Foto: Beate Ruffing/Saarpfalz-Kreis

Foto: Beate Ruffing/Saarpfalz-Kreis

Was ist mein Haus wert? Bezahle ich zuviel Miete? Wohne ich in einer A- oder B-Lage? Bei Immobilien hört bei den meisten Menschen der Spaß auf, denn ein eigenes Haus oder eine Eigentumswohnung sind Objekte, für die man in der Regel lange gespart hat und deren Wert man erhalten möchte.

Weiterhin ist es eine menschliche Eigenschaft, den Wert des eigenen Hauses oder der Wohnung, die man vermieten möchte, erst mal überzubewerten. In den Augen des Besitzers wird der schlecht isolierte 70er-Jahre-Bau zur Edelvilla und die beengte Zweizimmerwohnung zum Tanzsaal. Der künftige Käufer oder Mieter sieht das natürlich ganz anders. Irgendwie findet man am Ende dann doch zueinander, doch nicht immer so ganz konfliktfrei - oder eine Partei hat immer noch das Gefühl, nicht gut davongekommen zu sein.

Der Saarpfalz-Kreis hat dafür ein Hilfsmittel erstellt, das schnell Gewissheit gibt, wo in etwa ein Mietpreis anzusetzen ist: der qualifizierte Mietspiegel, der 2014 erstellt und nun fortgeschrieben wurde. Grundlage war dafür auch der Preisindex für Lebenshaltung aller privaten Haushalte in Deutschland.

Ein qualifizierter Mietspiegel wird nach wissenschaftlichen Grundsätzen alle zwei Jahre erstellt und von Mieter-, Vermieter- und Gemeindevertretern anerkannt. Nach den örtlichen Gegebenheiten enthält der Mietspiegel verschiedene Bewertungskategorien wie Stadtbezirk, Baujahr, Ausstattung. Jede Straße im gesamten Kreis wird darin aufgelistet und bis ins Detail bewertet. Anschaulich wird das an einem Beispiel: So gilt der hintere Teil der Albert-Weisgerber-Allee (Hausnummern 67 bis 103) als A-Wohnlage, der vordere Teil (Hausnummern 4 bis 50) als B-Lage und die Hausnummern 2 und 109 als C-Lage.

"Da steckt viel Arbeit drin", betonte Landrat Theophil Gallo, "es gibt bundesweit maximal 450 Kommunen oder Kreise, die so etwas überhaupt haben. Das ist ein großer Aufwand. Vom Gesetz her ist man verpflichtet, diesen Mietspiegel fortzuschreiben."

Bei der Fortschreibung werden zum Beispiel auch Lagen aufgewertet: Die Hermann-Löns-Straße in Altstadt wurde von der (im Jahr 2014 festgelegten) C-Lage jetzt zur B-Lage hochgestuft. Das hilft nicht nur bei der Ermittlung des Miet- sondern auch des Verkaufspreises.

Für Makler im Saarpfalz-Kreis ist der qualifizierte Mietspiegel ebenfalls hilfreich. "Wir kennen natürlich die Lagen und die Bewertungen auch ohne den Mietspiegel, dafür sind wir vom Fach", sagt Immobilienkaufmann Berthold Müller, "ich nutze den Mietspiegel trotzdem als guten Ratgeber. Für Kunden, die etwas mieten wollen, ist es hilfreich, wenn sie Vergleichsmieten heranziehen können." Auch das Makler-Büro Immobilien Plus betonte, dass der Mietspiegel ein gutes Hilfsmittel sei. Zwar regele am Ende Angebot und Nachfrage den Markt - wenn Kunden unbedingt ein bestimmtes Objekt haben wollten, dann seien sie auch bereit, mehr zu bezahlen als im Mietspiegel verzeichnet. "Aber im Großen und Ganzen kommt der Mietspiegel mit seinen Angaben schon gut hin", betont Makler Müller.

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Grundstückskäufe leicht rückläufig Die Durchschnittspreise bei Bauplätzen lagen 2015 in Homburg bei 125 Euro, in Blieskastel bei 87 Euro und in Gersheim bei 44 Euro pro Quadratmeter. Der Verkauf von Baugrundstücken ging um 19 Prozent zurück. Ein freistehendes Einfamilienhaus kostet im Durchschnitt in Homburg 219 000, in Kirkel 191 000 Euro und in Blieskastel wiederum 169 000 Euro.

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