Sangesfreunde feierten gemeinsam

Oberwürzbach · Traditionell feierte der Männergesangsverein Sangesfreunde Oberwürzbach an Christi Himmelfahrt sein Sommerfest. Pfarrer Raymond Rambaud gestaltet den Gottesdienst und stellte ihn unter das Motto Blumen.

 Pfarrer Raymond Rambaud (im Hintergrund) gestaltete einen Feldgottesdienst anlässlich des Sommerfestes der Sangesfreunde 1868 Oberwürzbach, bei dem auch Kräuter gesegnet wurden. Foto: Jung

Pfarrer Raymond Rambaud (im Hintergrund) gestaltete einen Feldgottesdienst anlässlich des Sommerfestes der Sangesfreunde 1868 Oberwürzbach, bei dem auch Kräuter gesegnet wurden. Foto: Jung

Foto: Jung

. Den Feiertag Maria Himmelfahrt am vergangenen Donnerstag nutzte der Männergesangverein Sangesfreunde Oberwürzbach traditionsgemäß zum Feiern seines Sommerfestes. Bereits am Abend zuvor trafen sich die Gäste des Vereins zum Dämmerschoppen mit anschließendem Skatturnier.

Im 145. Jahr seines Bestehens hat es der Gesangverein nicht leicht, denn auch ihm macht Nachwuchsmangel Sorgen. Umso mehr erinnert man sich gern der alten Zeiten oder gemeinsamer Unternehmungen. Immer wieder gilt es Sängerkameraden zu verabschieden, die im vergangenen Jahr verstorben sind. Deshalb bedankte sich der zweite Vorsitzende des Gesangvereins, Thomas Krapp, besonders bei Pfarrer Raymond Rambaud dafür, dass "Sie es möglich gemacht haben, dass wir im Feldgottesdienst unserer verstorbenen Mitglieder gedenken konnten". Noch während fleißig in der Erbsensuppe gerührt und die Gläser auf Hochglanz poliert wurden, fand dieser einstündige Gottesdienst vor der Oberwürzbachhalle statt.

Einige der Gottesdienstbesucher unter freiem Himmel hatten Blumen- und Kräutersträuße dabei, die an diesem Tag gesegnet wurden. Die Pflanzen waren es denn auch, die in der Predigt in den Fokus rückten. "Was liegt näher, als die Blumen mit einem menschlichen Leben zu vergleichen", so Rambaud. Jede Blume hat Wurzeln, vieles Neue geht aus alten Wurzeln hervor. So wie eine Rose absichtslos blühe, solle sich der Mensch wie eine Blume an nichts fest klammern, um zu seiner eigenen Freiheit zu gelangen. "Maria, durch Heilkräuter schenkst du uns Gesundheit und Freude", hieß es im Gebet. Rambaud, Pfarrer am Uniklinikum in Homburg, bedankte sich bei den Sangesfreunden für die Einladung und insbesondere dafür, dass sie in der Ausübung ihres Hobbys auch die Zeremonie gesanglich umrahmten: "Es ist schön, wenn Menschen singen können. Ich habe diese Gabe leider nicht. Ich lade euch herzlich nach Homburg ein, um für unsere Patienten zu singen." Im Gegenzug versprach der Pfarrer, "so Gott will", im nächsten Jahr wieder bei den Oberwürzbacher Sängern zu Gast zu sein.

Deren Vorsitzender Werner Gress bedankte sich für die Einladung in die Klinik und sagte das Kommen der Sangesfreunde 1868 Oberwürzbach zu. Nach dem Gottesdienst ölten die Sänger ihre Kehlen, doch nicht, um zu singen, das übernahmen die "Kollegen und Kolleginnen" von der Germania. Denn die Sänger wurden zu ihrer zweiten Schicht erwartet, dem Bedienen der Gäste. "Die anderen Vereine staunen immer, dass wir noch was anders können als singen und dirigieren", so Chorleiter Everard Sigal. Erbsensuppe und Getränke fanden reichlich Absatz, auch weil einige Wanderer die Gelegenheit nutzten, bei den kellnernden Sängern vorbeizuschauen. Das Wetter passte und Gesprächsstoff bis in die Abendstunden fand sich reichlich.

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