Ein Konzert stand ganz unter Ohrwurm-Verdacht

St Ingbert · Es ist ein Erlebnis, wenn zwei stimmgewaltige Chöre „You'll never walk alone“ auf der Bühne des Pfarrheims auf dem Hobels singen. Dies taten Canticum Novum und Body & Soul am Ende eines begeisternden Konzerts.

 Johannes Schaubel unterstützte die Sänger rhythmisch mit der Cajon, einer Kistentrommel. Foto: Cornelia Jung

Johannes Schaubel unterstützte die Sänger rhythmisch mit der Cajon, einer Kistentrommel. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Der Chor "Canticum Novum" empfing zu seinem Konzert am vergangenen Sonntag nicht nur zuhörende Gäste, sondern auch mitsingende. Denn die St. Ingberter Sänger standen nicht allein auf der Bühne im Pfarrheim auf dem Hobels, sondern luden sich mit dem Chor "Body & Soul " aus Bebelsheim auch Gastsänger ein. Im ersten Teil ihres Auftritts erinnerte "Canticum Novum" (Leitung: Markus Schaubel) an Hits vergangener Zeiten. Der moderne und immer wieder gern gehörte Evergreen "You raise me up" wird, wie Roland Roschy in der Anmoderation sagte, gern auf Beerdigungen gespielt.

Aber nicht nur dort. Vom Publikum wird der Titel vor allem wegen der Anlehnung an die irische Volksmusik geliebt. "Heute soll es poppiger, moderner, ohrwurmverdächtiger werden" kündigte Sänger Roschy an. Und seine Sängerkolleginnen und -kollegen traten unter anderem mit Simon und Garfunkels "Bridge over troubled water", "What a wonderful world" von Louis Armstrong und "Heal the world" von Michael Jackson den Beweis an, dass sich Chormusik nicht nur bei Klassik und Kirchenmusik bedienen muss. Obwohl "Body & Soul " (Leitung Franz-Josef Bleif) als Gospelchor gegründet wurde, präsentierte der Chor im ersten Teil seines Auftritts neben anderen Chartstürmer wie Nenas "Wunder geschehen", "Hit the road Jack" von Ray Charles oder auch Adeles "Someone like you".

Damit wurden nicht nur gestandene Konzertgänger angesprochen sondern auch junge Zuhörer. "Canticum Novum" präsentierte nach einer Pause einen "Gospelblock" mit Stücken wie "Amazing grace" oder "Sing the Lord a new song", gefolgt von "Michelle" sowie "Yesterday" von den Beatles. Auch der Popsong "One moment in time", im Original gesungen von Whitney Houston , eine Hymne auf den Glauben an sich selbst, begeisterte die Zuhörer am Sonntag. Den letzten Part des Abends bestritten mit Soundtracks zu Filmen und Musicalmelodien wiederum die Sänger aus Bebelsheim. Manche der Lieder wie "Tears in haven" von Eric Clapton , "Keep holding on" von Avril Lavigne , "I dreamed a dream" oder "Singin' in the rain" sind mittlerweile so bekannt, dass sie auch losgelöst von den Filmen wie "Rush", "Eragon" oder "Les Miserables" Erfolge feierten. War das Konzert bis dahin schon hörenswert und mit viel Applaus und Bravo-Rufen bedacht, toppte der gemeinsame Auftritt der beiden Chöre mit "You'll never walk alone" und "I'm gonna sing" das Konzert noch durch stimmgewaltige Präzision, vor allem beim letztgenannten Stück, das die Zuhörer gern nochmal als Zugabe hörten.

"Wenn es Ihnen gefallen hat, dann werfen Sie ein Spende ins Körbchen und empfehlen Sie uns weiter. Wenn nicht, dann werfen Sie etwas ins Körbchen und sagen Sie nichts", so Roschy am Ende. Wie aber an den Gesprächen im Foyer zu hören war, wird das Konzert mit Sicherheit nicht "totgeschwiegen.

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