Es ist klein, es ist fein, am morgigen Dienstag geht es los: Mit der "Villa Almarin" eröffnet das kleinste Fünf-Sterne-Hotel Deutschlands in der Ensheimer Straße 20 in St. Ingbert seine Pforten. Es ist damit das zweite Fünf-Sterne-Haus im Saarland, nach dem "Victor's Residenz-Hotel Schloss Berg" in Perl-Nennig, das sogar die Kategorie Fünf Sterne Superior innehat. Sieben Zimmer in je eigener Kategorie und Ausstattung stehen in der denkmalgeschützten Jugendstilvilla "Almarin" zur Verfügung.

Aber nicht nur mit fünf Sternen, verliehen durch den saarländischen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga), kann das Hotel sich schmücken. Auch verfügt das Haus über das Zertifikat "Q-Service-Qualität". Dieses Siegel erhalten Dienstleister, die Kundenzufriedenheit, Qualität und Transparenz in den Vordergrund stellen. Dehoga-Saar-Präsidentin Gudrun Pink sagte, dass geprüft werde, ob die "Villa Almarin" sogar das kleinste Fünf-Sterne-Haus Europas sei.

Eigentümer ist der kasachische Millionär Nuratdin Tagabergenov, der mit seiner Frau Natalja und Tochter Dina seit vielen Jahren in St. Ingbert lebt, zuerst im jetzigen Hotel. "Wir wollten, dass dem Haus, in dem wir früher gelebt haben, wieder Leben eingehaucht wird", sagte Dina Tagabergenova jetzt bei einer Pressekonferenz. Im Oktober 2011 hatte die Familie das Projekt in Angriff genommen und im vergangenen Jahr den Hotel-Manager Dieter Herrmann eingestellt. Oft sei Dina Tagabergenova darauf angesprochen worden, warum ihre Familie sich St. Ingbert für dieses Projekt ausgesucht habe. "Wir haben die Stadt noch nie so wahrgenommen, dass wir sagen würden, warum in St. Ingbert nicht ein solches Hotel entstehen sollte. Ganz im Gegenteil. Wir hatten schon oft Probleme, unsere Gäste in der Nähe unterzubringen." Auch nach der Rentabilität sei gefragt worden. Daraufhin die Tochter des Hauses: "Hinter all dem steckt ein modernes Konzept. Die Villa Almarin soll ein Ort werden, an dem schöne Sachen wie Kunst, Design und Musik vereint werden." Wichtig sind der Familie und dem Manager , dass nicht nur Hotel-Gäste, sondern auch Restaurantbesucher den Weg in die Villa finden. Ein Gourmet-Restaurant bietet 30 Sitzplätze, es befindet sich im angebauten Neubau, einem Wintergarten im viktorianischen Stil. Bei gutem Wetter kommen 20 Plätze auf der Terrasse dazu.

Hotelmanager Herrmann betonte, dass der erste Schritt nun geschafft sei. "Wir versuchen aber natürlich, weiterzukommen", sagte Herrmann, der dabei beispielsweise an das Erlangen von Sternen für die Küche denkt. Er betont auch, dass man mit dem "Charme des Saarlandes" punkten wolle. So gebe es in der "Villa Almarin" auch Produkte aus der Biosphäre Bliesgau. Wer die Seele baumeln lassen möchte, könne das im Wellness-Bereich des Hauses tun. Zudem verfüge die "Villa Almarin" über eine Kooperation mit einer Praxis für plastische Chirurgie in Neunkirchen und der Klinik für Augenheilkunde am Universitätsklinikum in Homburg.

Los geht es morgen mit einem "Pre-Opening-Betrieb". Das bedeutet: Das Restaurant ist zwar bereits für jedermann geöffnet, das Hotel befindet sich dagegen im "Testbetrieb". Freunde der Familie prüfen das Hotel, bevor die Zimmer an zahlende Gäste vermietet werden. Saar-Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger (SPD ) betonte, dass es drei Gründe gebe, Gast der "Villa Almarin" zu sein. Zum einen handele es sich um ein besonders ansprechendes Objekt, zum zweiten um ein Fünf-Sterne-Haus und zum dritten verfüge die "Villa Almarin" über die Q-Service-Qualifizierung, sagte Rehlinger.