Kreissparkasse schließt kleinere Filialen

St. Ingbert · Die Kreissparkasse Saarpfalz will weiterhin kreisweit präsent sein. Dafür sind nun aber Opfer vonnöten. So werden die unrentablen Filialen in Rubenheim, Blickweiler und Heckendalheim zum Jahresende geschlossen. In St. Ingbert steht hingegen eine Modernisierung an.

 Neben den Veränderungen im Blies- und Mandelbachtal plant die Kreissparkasse Saarpfalz im kommenden Jahr auch Investitionen in St. Ingbert: Hier wird die zentrale Geschäftsstelle Am Markt umgebaut und modernisiert, zudem wird es im Kaufland eine neue Filiale geben. Foto: Cornelia Jung

Neben den Veränderungen im Blies- und Mandelbachtal plant die Kreissparkasse Saarpfalz im kommenden Jahr auch Investitionen in St. Ingbert: Hier wird die zentrale Geschäftsstelle Am Markt umgebaut und modernisiert, zudem wird es im Kaufland eine neue Filiale geben. Foto: Cornelia Jung

Foto: Cornelia Jung

Die Situation der Kreditinstitute ist schwierig. Das Niedrigzinsniveau macht den Häusern zu schaffen - auch der Kreissparkasse Saarpfalz (KSK). Sie möchte dennoch weiterhin in der Fläche für ihre Kunden da sein und "wichtige Stütze der heimischen Wirtschaft" bleiben, wie es der Verwaltungsratsvorsitzende, Landrat Theophil Gallo , am Freitag gegenüber der Presse formulierte. Das heißt, reflexartige Reaktionen wie Stellenabbau, Filialschließungen im größeren Umfang oder Rückzug aus der Region wird es nicht geben. Dennoch machte Gallo deutlich, dass auch die KSK wirtschaftlich denken muss. Deshalb seien Anpassungen nötig. Und die beinhalten durchaus einige Härten, wie KSK-Vorstandsvorsitzender Armin Reinke berichtete - Härten, die, wie er glaubt, allerdings durch zahlreiche zusätzliche Angebote gemildert werden könnten.

Treffen wird es die Kunden in Rubenheim, Blickweiler, Heckendalheim und Reinheim. Die Filialen in den drei erstgenannten Orten werden zum 1. Januar 2017 geschlossen und durch fahrbare Geschäftsstellen ersetzt. Die Filiale in Reinheim wird zum 1. Juni 2017 durch einen Geldautomaten und ein Beratungsangebot im Europäischen Kulturpark ersetzt. Die Analyse der genannten Standorte habe letztlich zu diesem Schritt geführt. Sie lägen allesamt im Einzugsgebiet der fahrbaren KSK-Geschäftsstellen und seien reine Servicestellen mit kurzen Öffnungszeiten. Die Beratungen vor Ort seien durch räumliche Gegebenheiten sehr eingeschränkt möglich. Und noch wichtiger: Die Kunden- und Kontenzahlen liegen deutlich unterhalb der Rentabilitätsgrenze. Reinke: "Die erforderlichen Investitionen sind daher betriebswirtschaftlich nicht vertretbar."

Deshalb nun die fahrbare Geschäftsstelle. Diese soll ab 1. Januar jeweils an einem ganzen Vormittag pro Woche vor Ort sein und laut Armin Reinke moderne Technik mit Geldautomat und Konntauszugsdrucker bieten. Ein Service-Mitarbeiter unterstützt die Kunden - auf Wunsch auch bei der Bedienung der technischen Geräte. Neben den vier genannten Standorten wurden gleichzeitig alle bisherigen Haltepunkte der fahrbaren Geschäftsstellen analysiert. Ab dem 1. Januar entfallen welche mit "sehr geringer Nutzung". Betroffen sind die Haltepunkte in Ballweiler, Bliesdalheim, Erfweiler-Ehlingen, Habkirchen, Medelsheim, Niedergailbach, Peppenkum, Pinningen, Seyweiler, Utweiler, Walsheim, Wittersheim und im Homburger Stadtteil Reiskirchen. Betroffenen Kunden werde bei Bedarf ein Jahr lang ein kostenloser Bargeld-Bringservice und die kostenlose Zusendung der Auszüge angeboten. Für die verbleibenden Haltepunkte will man die Servicezeiten im Gegenzug auf mindestens zwei Stunden verlängern.

Laut Vorstandschef Reinke investiert die Kreissparkasse im kommenden Jahr dessen ungeachtet weiterhin kräftig in der Saarpfalz. So wird die Geschäftsstelle Am Markt in St. Ingbert umfangreich umgebaut und modernisiert. Zudem eröffnet auch im Kaufland St. Ingbert eine neue Filiale. Parallel dazu wird das Online-Angebot ausgebaut. Bereits umgesetzt ist laut Reinke, dass die kleineren Filialen nur noch an einem Tag pro Woche geschlossen bleiben. Verbessert wurde die persönliche Beratung. Unter anderem in Schwarzebach und in Oberwürzbach, wo man in neue Räume umgezogen ist.

Armin Reinke: "Was wir tun, müssen wir tun. Dennoch behalten wir ein flächendeckendes Dienstleistungsnetz." Gerade im unteren Bliestal orientierten sich heute schon zahlreiche Kunden in Richtung Geschäftsstellen in der Nachbarschaft. Bei möglichen Härtefällen, auch im Hinblick auf die älteren Bürger, wolle man flexibel reagieren, versprach er.

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