Echte und falsche Ordensschwestern hatten ihren Bühnenspaß

St Ingbert · Mit „Alberts Memories Gala“ bot die Schule auf der Mess an zwei Abenden anlässlich ihre 125-jährigen Bestehen beste Unterhaltung. Die Freude der Lehrer und Schüler am Singen und Schauspielern wirkte ansteckend.

 Die mitreißenden Melodien aus „Sister Act“ vereinten den Chor aus falschen (Lehrer-)Nonnen und richtigen Schulschwestern anlässlich der Jubiläums-Gala des AMG auf der Bühne der Stadthalle. Foto: Jung

Die mitreißenden Melodien aus „Sister Act“ vereinten den Chor aus falschen (Lehrer-)Nonnen und richtigen Schulschwestern anlässlich der Jubiläums-Gala des AMG auf der Bühne der Stadthalle. Foto: Jung

Foto: Jung

Seit 125 Jahren gibt es die Schule auf der Mess. Das sei ein Grund zum Feiern meinten Schüler und Lehrer des Albertus-Magnus-Gymnasiums und luden daher an zwei Tagen zu "Alberts Memories Gala" ein. Dabei schienen es sich die Organisatoren recht einfach zu machen, denn sie stellten ihren Tisch vom Lehrerzimmer einfach in die Stadthalle und "schusterten" das Programm scheinbar erst am Abend der Veranstaltung vorm Publikum zusammen.

Aber im Ernst, die Idee der drei Lehrer-Moderatoren (Markus Bill, Jens Ammer, Steffen Oberheim), die Ideenfindung zur Programmgestaltung in Szene zu setzen, war so einfach wie genial. Mit Pausengong, gelben Info-Zetteln, Kopier- und Vertretungseinsätzen, Freude über Unterrichtsausfälle und unkonventionellen Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung war die Verbindung zur Schule präsent. Lockere Sprüche, das Kokettieren mit Lehrer-Unzulänglichkeiten und Witzen im Kollegiumskreis gaben zusätzliche Würze.

Den Lehrern wurde "aufs Maul geschaut", schuleigene Talente ins rechte Licht gerückt und in Erinnerungen gekramt. Kaum schien eine Programmidee am Arbeitstisch neben der Bühne geboren, wurde sie auf ihr Realität. Die Auftritte von Combo, Unterstufen-, ELSchE-Chor, Chorklasse und Vokalensemble wurden zum vermeintlichen Probenbesuch, so dass ein Programmpunkt ohne umständlichen Bühnenumbau in den nächsten überging.

Diese zelebrierte Lockerheit setzte viel Arbeit voraus. Doch die sah man nicht. Da war nur pure Freude am gemeinsamen singen und schauspielern, die auf die begeisterten Gäste übersprang. Der Abend war eine "Hymne ans AMG", das I-Tüpfelchen aufs Schulleben, der Keks auf dem Espresso, wie es in einem anderem Zusammenhang hieß. "Ach wie herrlich", seufzte eine Zuhörerin im Publikum. Gesang, Klavierspiel, Auszüge aus verschiedenen Musicals, auch dem schuleigenen Stück "veränderbar", kamen sehr gut an. Das "angedrohte" Vorlesen aus der dicken Chronik gab es nicht, nur dezent auf einer Leinwand eingeblendete historische Fotos. Es sei zu wenig Geistliches am Abend zu Gehör gebracht worden, befand Steffen Oberheim. "Wenn man mal annimmt, dass wir eine höhere katholische Lehranstalt sind, dann müsste es ja auch mal Nonnen gegeben haben", folgerte er. Und die kamen dann auch mit Kerzen aus dem Off der Stadthalle. "Schwer katholisch" war das, hieß es von Moderatorenseite.

Gaben sie sich zu Beginn noch züchtig, ging es mit Melodien aus "Sister Act" auf der Bühne richtig rund. Die Lehrerinnen und Lehrer , unter ihnen auch der ehemalige Schulleiter Hans-Georg Ochs und die amtierende Heike Scholz, waren stimmlich und emotional in Hochform. Da konnte es sich auch Albertus Magnus alias Jens Ammer nicht nehmen lassen, mal vorbeizuschauen. "Wir rufen nun die richtigen Schwestern auf die Bühne, ohne die es unsere Lehranstalt gar nicht geben würde", war er es, der sie auf die Bühne holte. "So hat sich der Albert das vorgestellt", sagte Ammer zur musikalischen Zugabe, nun mit den falschen Nonnen und tatsächlichen Schwestern, die ebenfalls einen Riesenspaß hatten.

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