Lieber Fachgeschäfte und Freizeit-Angebote

St Ingbert · Die St. Ingberter Gewerbetreibenden haben sich in die Diskussion um die zukünftige Nutzung des Sehn-Geländes in der Oststraße eingeschaltet. Zu neuen großen Lebensmittel-Einkaufsmärkten sagen sie klar nein. Davon gege es in und am Rande der Stadt schon genug.

Nachdem sich Politik und Stadtverwaltung unterschiedlich für und gegen die Belegung des ehemaligen Sehn-Geländes in der St. Ingberter Oststraße durch Einkaufsmärkte ausgesprochen haben, positioniert sich der Verein Handel & Gewerbe St. Ingbert (H&G) mit konkreten Vorschlägen. Aus Sicht der Händler und Gewerbetreibenden St. Ingberts gibt es die einhellige Meinung, sich gegen große Lebensmittel-Einkaufsmärkte auf dem Gelände auszusprechen.

Grund hierfür sei die ausreichende Menge an solchen in und am Rande der Stadt. ,,Umso wichtiger ist es aber, fehlende Marken nach St. Ingbert zu holen", meinen Claudia Deutsch und Johannes Huber , Vorstandsmitglieder von H&G. Dazu gebe es im Vorstand des Vereins genaue Vorstellungen. Unternehmen wie Dehner, Expert oder Elektro Meyer fehlten in St. Ingbert . Hier sei größerer Bedarf bei der Bevölkerung. ,,Sollte das Gerwing/Sehn-Gelände an der Oststraße für die Ansiedlung von Einkaufsmärkten genutzt werden, müsste auch die Verkehrssituation an der Einmündung der Blieskasteler Straße in die Oststraße neu geregelt werden", so Huber. Eine Miteinbeziehung der Händler und Gewerbetreibenden sowie eine ergebnisoffene Diskussion mit allen Gruppen, bevor wichtige Entscheidungen als beschlussreif präsentiert werden, sei wünschenswert.

Mittelfristig müssten Leerstände potentiellen Investoren gepflegt und attraktiv gestaltet angeboten werden. Vorrangig sei es, Leerstände in Zentrumsnähe zu nutzen, so dass Outlets beispielweise keine Chancen hätten, mit dem Einzelhandel in der Innenstadt in Konkurrenz zu treten. Als Beispiele nennt der Verein das alte Promarkt-Gebäude sowie den Leerstand neben "h&d Schuhe", beide auf dem Kaufland-Gelände. Zusätzlich hofft der Verein auf weitere neue Anziehungspunkte im Freizeitbereich für die Mittelstadt so wie die Ansiedlung von Freizeitparks. Langfristig fordert Handel & Gewerbe gemeinsame Wohnraum- und Versorgungsplanung in der Innenstadt.

Grundsätzlich befürworte der Verein eine langfristige und zukunftsorientierte Planung mit detaillierten Bedingungen und die konsequente Umsetzung der Positiv- und Negativ-Listen für Gewerbeflächen, die bereits vor einigen Jahren erstellt wurden. Das über allem stehende Ziel sollte die Stärkung und Entwicklung der Innenstadt verbunden mit einer angemessenen Anzahl von Einkaufsmärkten sein.

Konkret bedeute das, dass auch in Verbindung mit der langfristigen Wohnraumplanung in der Innenstadt, Einzelhandelsgeschäfte für Lebensmittel als innerstädtischer Versorger wieder eine größere Rolle spielen müssten, so wie es der demografische Wandel und einer wachsenden Zahl an Senioren forderten. Als Beispiel nennt Huber hier die Planung der Wohnbebauung des WVD-Geländes: Hier könnten Wohngebiete, die attraktive Lebensmittelfachgeschäfte integrierten, entstehen. Viele Großstädte machten das heute schon vor.

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