Die Musik spielte zwar keine untergeordnete Rolle, doch irgendwie war alles anders. Angefangen von der Dekoration wie Luftballons, Fahnen und Bälle, über Einspielfilme auf der Leinwand bis zur Tischdeko. Die Halle glich einer Arena.

Das Große Orchester befand sich zu Beginn auf dem Bühnen-Spielfeld und empfing zusammen mit dem Publikum das einlaufende Jugendorchester (Leitung: Karsten Kühn). Gleichzeitig sang man gemeinsam, stehend die Nationalhymne. Der Nachwuchs wiederum hatte - wie beim Fußballspiel auch - die Mitglieder der Blockflötengruppe (Leitung: Anna Müller) an der Hand. Das Große Orchester wurde nur ab und an von Carsten Wagner dirigiert. Die Musiker gaben sich den Auftakt und die Führung selbständig. Wagner, befand sich - wie nahezu alle in der Halle - in Fußballfan-Bekleidung und hatte an diesem Abend die Rolle des "Stadionsprechers" inne. Eine Funktion, die er vollends ausfüllte. Vor allem am Anfang hatte man den Eindruck, dass da - wie in der Arena - gar ein wenig Hall in der Stimme lag.

Doch der Orchesterleiter fand sich auch in der Rolle des Quizshow-Moderators wieder, als er zwischendrin Mannschaften gegeneinander antreten ließ, um deren Sportwissen zu testen. Man verfolge die Philosophie der "fünf A's" hatte der Bayernfan kurz vor dem Anpfiff in der Rohrbach-Arena mitgeteilt: Alles anders als alle anderen. In der Tat: Jetzt, da andernorts Besinnlichkeit und Weihnachtslieder das Konzertprogramm beherrschen, bestimmten bei der A-Jugend des MVR fetzige Titel wie "I gotta Feeling" oder der Europe-Klassiker "The final Countdown" den Spielplan. Auch die AH-Mannschaft kitzelte die Stimmung gekonnt hoch. So durch diverse Pässe mit Robbie Williams "Let me entertain you", Fallrückzieher wie Helene Fischers "Atemlos" (mit passenden Videos von der Fanmeile am Brandenburger Tor) oder Kopfbälle wie "Das geht ab". Schiedsrichter? Fehlanzeige. Dafür gab es Stellungnahmen bekannter Fußballer per Film. "Dieser Verein ist echt extrem gut", lobte gar Peer Mertesacker die Rohrbacher Kicker. Cristiano Ronaldo erwäge gar,hier spielen zu wollen. Einen Wermutstropfen mussten die Organisatoren allerdings verschmerzen: Sängerin Shakira sagte kurzfristig ab, empfahl aber eine bekannte südamerikanische Gruppe.

Die bestand aus lokalen Spitzentänzern wie Carsten Wagner, Michael Michaeli und Hans Roschlock. Bei "Sweet Caroline" folgten zahlreiche Paare der Tanzaufforderung. Florian Milz sorgte mit seinem Gesang unter anderem bei "Auf uns" für die besondere Note. Zugaben und ein Publikum, welches auf den Stühlen und Tischen feierte: Wo gibt es das kurz vorm ersten Advent?