Wildschweinplage: Nun wird die Jagd möglich

Rentrisch · Die Rentrischer Talaue soll bald zum Jagdbezirk Saarbrücken gehören.

 Warnschilder wiesen in Rentrisch auf die häufigen Besuche von Wildschweinen nahe dem Naherholungsgebietes Talaue hin. Foto: Cornelia Jung

Warnschilder wiesen in Rentrisch auf die häufigen Besuche von Wildschweinen nahe dem Naherholungsgebietes Talaue hin. Foto: Cornelia Jung

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Wie Rentrischs Ortsvorsteher Dieter Schörkl in der Vergangenheit angekündigt hatte, gibt er beim Thema Wildschweinplage im St. Ingberter Ortsteil so lange keine Ruhe, bis eine Lösung in Sicht ist. Und er hielt Wort. Auch in der jüngsten Ortsratssitzung am vergangenen Mittwoch stand das Thema auf der Tagesordnung. Wie die Stadtverwaltung zum wiederholten Male mitteilte, sei eine Bejagung der einzige Weg, die sich stark vermehrende Schwarzwildpopulation zu reduzieren.

Da diese durch den Jagdpächter abgelehnt worden war, galt ein Arrondierungsvertrag noch als einziges Mittel, um das Problem zu lösen. Dieser beinhaltet, dass ein Teil Rentrischs, in dem unter anderem auch die als Naherholungsgebiet zu entwickelnde Talaue liegt, in einen anderen Jagdbezirk eingegliedert wird, dessen Jäger sich eine Jagd in der Nähe von Wohnbebauung zutrauen. Mit der Bitte um Zustimmung zur befristeten Arrondierung des Stadtteils in den gemeinschaftlichen Jagdbezirk Saarbrücken, Jagdbogen Scheidt, wurde Saarbrückens Oberbürgermesterin Charlotte Britz angeschrieben. Daraufhin wurde zur Absprache des weiteren Vorgehens mit dem zuständigen Fachamt der Stadt Saarbrücken am 25. Januar eine Genossenschaftssitzung der Jagdgenossenschaft St. Ingbert-Mitte einberufen, in der man der Ausgliederung Rentrischs und dessen Eingliederung in Saarbrücken einstimmig zugestimmt hat. Auch der in Rentrisch zuständige Jagdpächter Reinhold Feichtner war einverstanden. Diese Regelung würde vorerst befristet bis zum 31. März 2020 gelten. Nachdem die zuständige Saarbrücker Behörde über diese Entscheidung informiert wurde, wird sich nun noch die dortige Jagdgenossenschaft mit einem möglichen Arrondierungsvertrag befassen. Vorbehaltlich der Zustimmung der Obersten Jagdbehörde stünde dem Vertragsabschluss zwischen beiden Jagdgenossenschaften zum 1. April dieses Jahres nichts mehr im Wege, wie St. Ingberts Stadtverwaltung schrieb. "Dann kann ja spätestens Ende April der erste Schuss fallen", sagte Schörkl nach dieser Information. "Bisher haben wir ja immer nur gehört, was nicht geht. Zuletzt wurden Fortschritte erzielt, auch nachdem einigen der Kragen geplatzt ist", sagte Ortsratsmitglied Stefan Paulus (CDU), "nun hoffen wir, dass die Jagd zum Ziel führt. Es geht ja nicht um die Ausrottung der Wildschweine, sondern um Abschreckung".

Ob es den Wildschweinen an den Kragen geht, die im Neuweiler Weg die Gärten zu Äckern umgraben, konnte der Ortsrat einem Gast der Sitzung, der dort wohnt, nicht sagen. Ist doch dieser Bereich nicht Teil des Arrondierungsvertrages. Zumindest sei es mit der in greifbare Nähe gerückten Lösung für die Wildschweinplage in der Talaue möglich, diese weiterzuentwickeln. Denn solange die Wildschweine dort wüteten, wollte man kein Geld für irgendwelche Arbeiten in die Hand nehmen. Doch nun seien alle Voraussetzungen für den Baubeginn geschaffen, die meisten Verträge unter Dach und Fach und die Ausschreibungen auf dem Weg. Das teilte der für die Talaue zuständige Rathaus-Mitarbeiter, Christian Lambert, Rentrischs Ortsvorsteher mit. "Wenn alle Ausschreibungen erfolgt sind, könnte am 1. Mai mit den Arbeiten in der Talaue begonnen werden", zeigte sich Schörkl optimistisch.

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