Wandern wie im hohen Norden mit Kohl und Pinkel

Oberwürzbach · Turnverein Oberwürzbach versammelte bei herrlichem Wetter zahlreiche Teilnehmer für den Weg zum Farrenberg.

 Die Wandergruppe am Farrenberg. Foto: Otmar Kunzelmann

Die Wandergruppe am Farrenberg. Foto: Otmar Kunzelmann

Foto: Otmar Kunzelmann

Bei herrlichem Sonnenschein hatte sich eine ansehnliche Gruppe am Sportplatz zur alljährlichen Kohl- und Pinkelwanderung des Turnvereins Oberwürzbach eingefunden. Das kommt aus Norddeutschland, erklärte später Klaus Märkert, der vor etlichen Jahren den Brauch aus seiner Heimat mitgebracht hatte. Mit Kohl ist der Grünkohl gemeint, der nach der Wanderung traditionsgemäß gegessen wird, und Pinkel ist eine etwas fette, herzhafte Wurst, die sehr gut zum Grünkohl passt. Die Wanderer machten sich gut gelaunt auf den Weg Richtung Farrenberg, vorbei an dem neu errichteten Wegekreuz in der Reichenbrunner Straße mit seiner schmucken Sitzgruppe, erreichten bald die Lourdesgrotte. Dort gab es eine erste Spezialität. Weil es eine Winterwanderung ist, muss hin und wieder für die Erwärmung und Stimmung des Wanderers gesorgt werden, und wie kann das einfacher sein, als mit einem leckeren Likör oder Klaren? Weiter ging es an den gemeindeeigenen Kirschbäumen vorbei. "Hier könnten auch mal wieder neue Bäume gepflanzt werden", warf die Ortsvorsteherin, Lydia Schaar mit suchendem Blick in die Wandergruppe, allerdings ohne einen ernsthaften Kandidaten zu finden, der das in die Hand nehmen wollte. "Das Recht, die Kirschen hier zu ernten, konnte während des Krieges und auch lange danach bei der Gemeinde zu jeder Ernte gekauft werden und es war sehr begehrt", wusste Hans Schmitt zu erzählen.

Auf einer sonnenbeschienenen, freien Wiese auf der Höhe des Farrenberges mit herrlichem Blick hinunter auf Oberwürzbach genossen alle die nächste Station. "Herrliches Wetter, eine wunderschöne Strecke und Gegend, angenehme Gesellschaft", zählte dort Lydia Schaar Gründe für ihr Dabeisein auf und sprach damit allen anderen aus dem Herzen.

Von nun an ging es bergab, auf die andere Talseite. Werner Gress hatte in seiner Garage einen kleinen Imbiss mit herrlich heißen Getränken hergerichtet. Der Rückweg zum Sportheim war schnell geschafft. Klaus Märkert und Ursel Schmitt servierten dort Kohl mit der originalen Pinkelwurst, das gezapfte Bier schmeckte dazu besonders gut.

Hans Schmitt bedankte sich zum Schluss bei allen Mitwirkenden für die gelungene Veranstaltung sehr herzlich und überreichte dem amtierenden Königspaar Gitta Märkert und Werner Gress einen Bildband. "Nächstes Jahr wird die Wanderung wieder durchgeführt, aber den Brauch, eine Königin und einen König zu wählen, geben wir auf, ihr seid also das letzte" erläuterte er.

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