Zweites Weihnachten im Katzenhaus

Oberwürzbach · 26 Tiere leben derzeit im Katzenhaus Oberwürzbach. Sich um die Tiere zu kümmern, kostet die Ehrenamtlichen viel Zeit und Geld. Doch in den vergangenen Monaten konnte sich der Verein über mehrere Spenden freuen. Unter anderem auch vom Deutschen Tierschutzbund.

 Die Vorsitzende des Vereins, Beatrice Speicher-Spengler, in der neuen Quarantänestation des Katzenhauses. Fotos: Cornelia Jung

Die Vorsitzende des Vereins, Beatrice Speicher-Spengler, in der neuen Quarantänestation des Katzenhauses. Fotos: Cornelia Jung

 Spende des Tierschutzbundes: der neue Opel Combo.

Spende des Tierschutzbundes: der neue Opel Combo.

Derzeit wohnen 26 Katzen und Kater im Katzenhaus Oberwürzbach und warten auf Vermittlung. Eine ruhige Zeit, im Gegensatz zur Sommerzeit, in der wesentlich mehr Tiere untergebracht werden müssen. Es kostet die 16 Ehrenamtlichen des Vereins der Katzenfreunde viel Zeit, Geduld und auch Geld , die Tiere artgerecht zu halten. Umso dankbarer sind die Tierfreunde, wenn sich ein Spender findet, der Geld für die Dienstleistungen oder Anschaffungen rund um die Tiere zur Verfügung stellt. Bereits das Katzenhaus in der Oberwürzbacher Farrenbergstraße war die Spende einer verstorbenen Katzenbesitzerin, die damit über ihren eigenen Tod hinaus den bei ihr bis dahin beheimateten Samtpfoten ein lebenslanges Wohnrecht einräumte. Auch, dass die bisher aus Hasendraht und Holz gefertigten Katzenkäfige sukzessive gegen leichter zu säubernde aus Edelstahl ausgetauscht werden können, haben die Helfer um die Vorsitzende Beatrice Speicher-Spengler solchen Finanzspritzen zu verdanken.

Dank einer größeren Spende kann nun auch das Außengelände katzenausbruchsicher eingezäunt werden. Außerdem konnte im Spätsommer 2015 der Geräteschuppen als zusätzlicher Quarantäneraum ausgebaut werden, in den alle neuen Findel-Katzen vorübergehend untergebracht werden, bevor sie ins Haus einziehen können. Eine vierwöchige Quarantäne ist für alle Tiere, die ohne Impfpass gebracht werden, vom Veterinäramt vorgeschrieben. In die alte Quarantänestation kommen nur noch die Sonderfälle mit offensichtlichen Krankheiten. Allein eine solch neu angeschaffte Quarantäne- Edelstahlbox, die durch eine Zwischenwand aus Metall in zwei kleinere Abteilungen abgetrennt werden kann, kostet 6000 Euro. Anschaffungen, die allein durch Mitgliedsbeiträge nicht möglich sind.

"Die Station hat uns schon weitergebracht. Wir haben seitdem viel weniger kranke Katzen ", sagt Speicher-Spengler. Eigentlich sei die Fundtierversorgung eine Pflichtaufgabe der Städte, wie die Tierschützerin sagt, doch diese zögen sich meist aus der Verantwortung zurück oder seien damit überfordert. Immer teurer werden Medikamente und auch die Tierärztin will bezahlt sein. Sorgen machen dem Verein auch die Telefonrechnungen oder aktuell die gestiegenen Gebühren für den Biomüll. Und so ist jede Hilfe willkommen.

Groß war die Freude deshalb im Januar, als dem Katzenhaus eine Spende vom Deutschen Tierschutzbund überbracht wurde, für die sich die Mitglieder auf eine lange Warteliste hatten setzen lassen. Es handelt sich um einen Opel Combo im Wert von fast 15 000 Euro, mit dem nun Katzen in ihren Boxen komfortabel transportiert werden können, wenn sie in eine Pflegestelle kommen, abgeholt oder auch mal eingefangen werden müssen. Als kleines Extra ist er mit einem Schutzgitter zwischen Fahrerkabine und Laderaum ausgestattet. Beatrice Speicher-Spengler freute sich nicht nur über dieses Fahrzeug, sondern auch, dass gerade in diesem Jahr eine Katze als "Werbegesicht" auf der Karosserie prangt.

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