Kreative Form der Beschäftigung

Hassel · Künstler Heinz Lindinger malt mit Bewohnern des Bruder-Konrad-Hauses, nun sind die Werke zu sehen.

 Heinz Lindinger vor einigen ausgestellten Werken. Foto: Christa Strobel

Heinz Lindinger vor einigen ausgestellten Werken. Foto: Christa Strobel

Foto: Christa Strobel

Der St. Ingberter Künstler Heinz Lindinger stellt zurzeit im Sitzungssaal des Rathauses Hassel Werke aus, die Demenzkranke unter dem Motto "Malen in der Einbahnstraße - Demenz" gestaltet haben. Ortsvorsteher Markus Hauck eröffnete die Ausstellung und der Leiter des Bruder-Konrad-Hauses, Sascha Schmitt, dankte dem Künstler für seine therapeutische Arbeit für die Bewohner. Wie kam es dazu? Wegen der Pflegebedürftigkeit seiner Eltern hatte Heinz Lindinger seine künstlerische Tätigkeit unterbrochen. In dieser Zeit entstand die Malgruppe aus demenzkranken Bewohnern im Bruder-Konrad-Haus. Diese Gruppe leitete er auch nach dem Tod seiner Eltern ehrenamtlich weiter. Mit dieser therapeutischen Maßnahme soll den kranken Menschen eine sinnvolle Beschäftigung geboten werden.

"Leicht war das nicht", so Heinz Lindinger, "die Bewohner des Bruder-Konrad-Hauses zum Malen zu bewegen". Aus Spenden stellte der Künstler Acrylfarben und Leinwand zur Verfügung, "Das kann ich nicht" oder "Ich habe noch nie gemalt", waren zunächst die Antworten, viele sträubten sich. Doch Lindinger gelang es, dass diese Menschen doch Werke geschaffen haben, die sich durchaus sehen lassen können und die gefallen. Zunächst hat er den Hintergrund, die Tiefe selbst vorgegeben sowie einen Punkt. Dann wurde mit Pinsel oder Schaschlick-Spießen gearbeitet. "Manche hörten schon nach einer Stunde auf, manche wollen gar nicht mehr aufhören", so der Künstler. Es kam auch vor, dass man das Gemalte sofort wieder ausgewischt hat.

Die Ausstellung ist bis 9. April geöffnet. Zu den Öffnungszeiten der Ortsverwaltungsstelle, dienstags und freitags von 9 bis 12 Uhr, können die Bilder betrachtet werden. Außerdem wird der Leiter der Malgruppe, Heinz Lindinger, während der Ausstellungszeit sonntags von 14 bis 17 Uhr in der Ausstellung für Fragen zur Verfügung stehen.

Zum Preis von 20 bis 40 Euro kann man auch die Bilder kaufen oder eine Spende geben. Diese dient der Finanzierung von Malutensilien, denn Heinz Lindinger möchte dieses Projekt im Bruder-Konrad-Haus weiterführen.

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