Frischer Glanz durch engagierten Einsatz

Wittersheim · Neun Personen aus einem Pool von 15 Leuten waren an Wochenenden und während der Woche im Einsatz: 120 Quadratmeter Dachgebälk und 100 Quadratmeter Beton wurden gestrichen. Viel Lob gab's vom Ortsvorsteher.

 Die freiwilligen Helfer, die der Wittersheimer Einsegnungshalle einen neuen Außenanstrich verpasst haben. Foto: Jörg Martin

Die freiwilligen Helfer, die der Wittersheimer Einsegnungshalle einen neuen Außenanstrich verpasst haben. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Wer in den vergangenen Tagen an der Friedhofshalle vorbeifuhr, zuckte vermutlich unbewusst zusammen. Das Gebäude in der Merowinger Straße strahlt nämlich in frischem Glanz. Ein neuer Beton-Anstrich in den Farben hellgrau, dunkelgrau und anthrazit sowie eine frisch aufgetragene Holzlasur verleihen dem Anfang der 1980er Jahre erbauten Haus ein neues, zeitgemäßes Aussehen.

Vor gut 15 Jahren sei die Leichenhalle das letzte Mal renoviert worden, blickt Ortsvorsteher Wendelin Lonsdorf im Gespräch mit unserer Zeitung zurück. Später wurde aus der weiß-gelben Fassade nach und nach ein dreckiges und unansehnliches Etwas. Gut 120 Quadratmeter Dachgebälk und 100 Quadratmeter Beton haben freiwillige Helfer gestrichen. 40 laufende Meter Blech für den Ortgang wurden angebracht. An mehreren Wochenenden und an verschiedenen Tagen in der Woche haben aus einem Pool von 15 Leuten durchschnittlich neun Personen bei sieben Einsätzen den Pinsel geschwungen. Unter ihnen auch ein syrischer Flüchtling. Die Neun haben jeder etwa 40 Stunden an Zeit investiert. Rund drei Wochen dauerte die Aktion. "Es hat immer geregnet, sonst wären wir schneller gewesen", erklärt einer der Helfer.

Auch das Mauerwerk, recht tiefe Fugen und das Holz hätten Zeit gekostet. Beim ersten Mal galt es zunächst, alles mit dem Hochdruckreiniger zu säubern, was ebenfalls zeitintensiv gewesen sei. Das Malermaterial hat der Eigentümer, die Gemeinde Mandelbachtal, gestellt. Den Innenraum hat sie bereits 2015 umfassend renoviert. "Den Plan hatte ich bereits Anfang der aktuellen Legislaturperiode im Ortsrat besprochen", berichtet der Ortsvorsteher. Die Rückmeldungen der Bevölkerung seien durchweg positiv, so Lonsdorf. Vor allem würde die farbliche Abstimmung gelobt. "Das Gebäude war einfach in die Jahre gekommen. Vor allem das Holz hatte es dringend nötig", bilanziert einer der Helfer. Von "einer Maßnahme für die Zukunft" gar sprach Wendelin Lonsdorf. Denn der Ortsrat will nach und nach alle öffentlichen Gebäude im Dorf auf Vordermann bringen. Vorausgesetzt, es finden sich weiterhin ausreichend Freiwillige.

Einig waren sich alle, dass der Teamgeist etwas sehr Schönes bei der gemeinsamen Arbeit gewesen sei. Man hätte im Vorfeld nicht wissen können, ob und wie viele Helfer dem Aufruf folgen werden. Auch muss eine gute Resonanz zu Beginn nicht bei jedem Einsatz gleich sein. "Mit manchen haben wir gar nicht gerechnet", freute sich der Ortsvorsteher. Beim ersten Einsatz waren gleich zwölf Leute da.

Dorfhistoriker Heribert Ochs kann sich gut an die Vergangenheit der Einsegnungshalle erinnern. Eine andere, sprich flache, Dach-Konstruktion habe das Haus anfangs gehabt. "Es gab immer Wasserschäden", weiß Ochs. Später habe man zu dem Satteldach mit Ziegeleindeckung gewechselt. Als es früher noch in Bebelsheim einen Fastnachtsumzug gab, war die Leichenhalle dort als "Tropfsteinhöhle Wittersheim " ein Thema.

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