Kommunen sollten stärker kooperieren

Mandelbachtal · Die Interkommunale Kooperation war das große Thema in der jüngsten Gemeinderatssitzung im Mandelbachtal. Zwei Experten eines Schweriner Kommunalberatungsunternehmen legten in der Sitzung ein Gutachten vor, das sich für die Bündlung von Kompetenzen ausspricht.

In der jüngsten Mandelbachtaler Gemeinderatssitzung haben zwei Vertreter des Kommunalberatungsunternehmens Kubus ihr Gutachten zum Thema Interkommunale Kooperation vorgestellt. Die Firma aus Schwerin wurde dafür von den drei Bliestalkommunen Mandelbachtal , Gersheim und Blieskastel beauftragt. Sie sollte herauszufinden, in welchen Bereichen und zu welchen Bedingungen eine weitere Zusammenarbeit über Gemeindegrenzen hinweg möglich ist. Bereits seit Sommer 2015 bilden die Drei einen gemeinsamen Standesamtsbezirk. Angesichts der Finanzsituation sind die Städte und Gemeinden im Saarland angehalten, mögliche Kooperationen auszuloten. Die beiden Kubus-Mitarbeiter, Hans-Werner Reimers (Berater ) und Kerstin Menge (Leiterin des Bereichs Verwaltungsmanagement, Organisation und Finanzen), fassten bei der Auswertung zunächst die personelle Situation, auf dem Stand von etwa Ende 2015 zusammen. Alle drei Kommunen haben zusammen 150 Mitarbeiter (Mandelbachtal : 35). 23,4 Prozent sind zwischen 58 und 65 Jahren alt. Selbst bei den Altersgruppen der 58- bis 60-Jährigen läge die Zahl noch bei 14,2 Prozent.

Bündelung der Kräfte

Sie reduziert sich auf 9,2 Prozent, wenn man nur die 61 bis 65 Jahre alten Mitarbeiter berücksichtigt. Nach und nach werden also etliche Belegschaftsmitglieder aus Altersgründen ausscheiden. Gleichzeitig sei es schwer, qualifiziertes Personal für die Arbeit im öffentlichen Dienst zu gewinnen, so Reimers. Noch schwieriger sei es, wegen des Wettbewerbs der Arbeitgeber untereinander, die Mitarbeiter auch zu halten. Der Consulter sieht die Lösung in einer Bündelung der Kompetenzen, der Sicherstellung der Vertretungsregelung, mehr Bürgernähe, einer Professionalisierung und vor allem einer Kostensenkung. Auch dem Wettbewerb um Arbeitsplätze sowie der Personalentwicklung komme eine nicht unerhebliche Bedeutung zu. Sollten die Vorschläge umgesetzt werden, führe dies zeitnah zu einer Bündelung der Kräfte.

Auch habe der Bürger einen nicht zu unterschätzenden Mehrwert. Beispielsweise könne dann jemand aus Ommersheim seinen Personalausweis auch in Blieskastel abholen, wenn er dort gerade einkauft. In fünf Bereiche haben die Berater ihr Konzept gegliedert: Zentrale Vergabestelle, Servicestelle Personal , Bürgerdienste und Ordnungsbehörden, Gebäudemanagement und Hochbau sowie Finanzen und Steuern.

Mit den Vorschlägen ließen sich mittelfristig bis zu 350 000 Euro in den drei Rathäusern einsparen. Ausdrücklich betonte Reimers, dass dabei keiner Kompetenzen abgeben müsse. Lediglich die Verwaltung würde, wenn man sich den Vorschlägen aus dem Gutachten anschließt, in manchen Bereichen zusammengelegt. Auch gäbe es keine Einschnitte in die Kommunalpolitik.

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