Grünes Licht für Sanierung des Kunstrasenplatzes

Mandelbachtal · Die SVG Bebelsheim-Wittersheim kann mit finanzieller Unterstützung rechnen. Streit um die Kosten im Gemeinderat.

 Der Kunstrasenplatz der Spielvereinigung Bebelsheim-Wittersheim in Bebelsheim muss saniert werden. Foto: Jörg Martin

Der Kunstrasenplatz der Spielvereinigung Bebelsheim-Wittersheim in Bebelsheim muss saniert werden. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Der Gemeinderat Mandelbachtal hat in seiner jüngsten Sitzung (wir berichteten) die Finanzierung eines Zuschusses für die Spielvereinigung (SVG) Bebelsheim-Wittersheim weiter abgesichert. Bereits im Dezember 2015 hatte das Gremium beschlossen, die SVG mit 10 000 Euro für die Sanierung des Kunstrasenplatzes zu unterstützen. Dieser wurde erst im Sommer 2009 fertig gestellt und hatte 400 000 Euro gekostet. Verein und Gemeinde übernahmen davon jeweils 150 000 Euro. Die restlichen 100 000 Euro kamen von der Sportplanungskommission.

Wie sich erst im Laufe des Haushaltsjahres 2016 herausstellte, stehen im Budget "Allgemeine Sportförderung" nicht ausreichend Mittel zur Verfügung. Dort werden pro Jahr 2800 Euro haushälterisch veranschlagt, sofern keine gesonderten Projekte angemeldet werden. Da dieser Betrag für die Sanierungspläne der Sportler nicht ausreicht, musste eine andere Lösung her. Die Idee der Kämmerei: Vom Topf "Straßen, Wege und Plätze" sollen 8100 Euro in die Allgemeine Sportförderung umgeschichtet werden. Das findet bei den Freien Wählern keine Gegenliebe. "Mandelbachtal steckt in einer tiefen finanziellen Krise", meinte Gerhard Hartmann. Der FWG-Fraktionsvorsitzende fürchtet, dass ein Nachtragshaushalt nicht mehr aufzuhalten sei. Der Sportverein habe wohl die Unterhaltskosten des Platzes unterschätzt und auch keine Rücklagen gebildet. Wenn der Beschluss gefasst wird, fehle das Geld gleichzeitig woanders. Man sei nicht gegen die Vereine, so betont die FWG. Gleichzeitig bleibe unklar, wie die Grundlage, damals bei Übergabe des Platzes seitens der Gemeinde an die SVG, ausgesehen habe. Ob man möglicherweise auf eine Nutzungsentschädigung verzichtet habe, wollte Hartmann wissen. Ein Punkt, der unbeantwortet blieb. Für den Unterhalt ihrer Anlagen seien die Vereine selbst zuständig, so die Freien Wähler. Abgesehen davon sei auch versäumt worden, das Ganze als gesondertes Projekt seitens der Antragsteller bei der Gemeinde anzumelden, meint Gerhard Hartmann. Geld aus dem Infrastruktur-Topf würde - bei einem entsprechenden Votum des Gemeinderates - für andere wichtige Dinge fehlen. Gleichzeitig müsse aber die Daseinsvorsorge aufrechterhalten werden. Der Rat habe Verantwortung für die ganze Gemeinde und nicht nur für einzelne Ortsteile, so Hartmann. Ansonsten bestünde die Gefahr, dass die Bürger für Straßen und Wege zusätzlich zur Kasse gebeten werden. Hilfreich sei stattdessen ein Masterplan für die Vereine. Die FWG lehnte die Empfehlung des Ausschusses ab.

Anderer Auffassung ist hier Bürgermeister Gerd Tussing. "Sportstätten sind für mich auch Infrastruktur", kommentierte der Verwaltungschef die Debatte. Die Sportförderung dürfe nicht auf Kosten des Allgemeinwohls erfolgen, betonte ebenfalls Renate Seyffahrt (Linke). Der Gemeinderat stimmte mehrheitlich, bei Stimmenhaltung von Jörg Avila (parteilos) sowie Gegenstimmen der FWG und Die Linke, für den Vorschlag des Ausschusses. Eberhard Keipert nahm an der Abstimmung wegen Befangenheit nicht teil. Er ist Mitglied der Spielvereinigung Bebelsheim-Wittersheim.

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