Sechs Millionen fließen in die Erde

Habkirchen · Bis Ende 2017 sollen die Arbeiten am Habkircher Hauptsammler abgeschlossen sein. Dann transportiert er die Abwässer zur Kläranlage Saargemünd. Von den sechs Millionen Euro Baukosten zahlt die Gemeinde Mandelbachtal 1,7 Millionen.

 Spatenstich zum Bau des Hauptsammlers mit (v. l.) Bürgermeister Gerd Tussing, Ortsvorsteher Wieland Eckardt und den EVS-Geschäftsführern Georg Jungmann und Michael Philippi. Foto: Degott

Spatenstich zum Bau des Hauptsammlers mit (v. l.) Bürgermeister Gerd Tussing, Ortsvorsteher Wieland Eckardt und den EVS-Geschäftsführern Georg Jungmann und Michael Philippi. Foto: Degott

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Rund sechs Millionen Euro investiert der Entsorgungsverband Saar (EVS) im Mandelbachtaler Ortsteil Habkirchen . Bis Ende 2017 soll dort der Hauptsammler fertig sein, der die Abwässer des 600-Seelen-Dorfes zur Kläranlage im französischen Saargemünd leitet. Dort werden sie dann gereinigt. Georg Jungmann , EVS-Geschäftsführer, erklärte beim Spatenstich, dass damit mit dem Bau des zweitletzten Ortssammlers im Saarland begonnen werde. Um einen 100-prozentigen Anschlussgrad und eine flächendeckende landesweite Versorgung zu erreichen, fehle dann nur noch der Hauptsammler in Bebelsheim.

Schon Ende 2015 sei mit einer Investition von rund 500 000 Euro die Druckleitung gebaut worden, die von den "Zollhäusern" bis zum Hauptsammler Bliesmengen-Bolchen verläuft. Verzögert hätten sich anschließend die weiteren Arbeiten dadurch, dass nach dem Fund einer Gürtelschnalle aus der Merowingerzeit auf Kosten des EVS umfangreiche archäologische Untersuchungen durch das Landesdenkmalamt durchgeführt worden seien. Mit Hilfe der Mitarbeiter des Europäischen Kulturparks Bliesbruck-Reinheim und unter der Leitung der Landesarchäologin Dagmar Wilhelm seien interessante Funde zu Tage gefördert worden. Dabei handelte es sich unter anderem um zwei vollständig erhaltene Gefäße, 51 Münzen unterschiedlicher Zeitstellung von der Römerzeit bis heute und ein repräsentatives gallo-römisches Wohngebäude. Die Grabung erbrachte auch zehn Bruchstücke von Dachziegeln, die den Namen des im Bliesgau ansässigen Ziegelherstellers Quintus Valerius Sabellus tragen.

Ende Juni war es dann soweit, dass weiter gearbeitet werden konnte. Jetzt wird hauptsächlich der Bau eines Staukanals in der Zweibrücker Straße in Angriff genommen. Das Bauwerk fasst rund 320 Kubikmetern und wird an ein Pumpwerk angeschlossen. Vom dort aus wird das Schmutz- und Regenwasser (Mischwasser) über eine rund 2,5 Kilometer lange Druckleitung bis zum Ortseingang von Bliesmengen-Bolchen gepumpt und von dort aus zur Kläranlage in Saargemünd. In den Dorfgrenzen wird offen verlegt, während zwischen den Orten ein unterirdisches Bohrverfahren angewandt und eingesetzt wird. EVS-Projektleiterin Beate Schneider informierte, dass in der Straße "Im Eck" im Frühjahr wegen der beengten Verhältnisse ebenfalls unterirdisch gepresst werde.

Auch werde der Anschluss der Prälat-Roth-Straße vorbereitet, um die Leitung ans Pumpwerk anzuschließen. Auf die Gemeinde Mandelbachtal, die rund 1,7 Millionen zu zahlen hat, komme einiges zu. So werde die Fließrichtung des Ortskanals in der Blieskasteler Straße gedreht, um den Anschluss an den EVS-Sammler zu ermöglichen. Darüber hinaus muss der Ortskanal in der Grenzlandstraße aufgeweitet werden, um den Anschluss der "Zollhäuser" sicher zu stellen.

Bürgermeister Gerd Tussing freute sich, dass nach langer Wartezeit der Hauptsammler nun gebaut werde. Ortsvorsteher Wieland Eckardt zeigte sich zufrieden, dass nach über 20 Jahren nun mit der Umsetzung der Maßnahme begonnen worden sei. So würden die Arbeiten wohl rechtzeitig zur 1200-Jahr-Feier Habkirchens 2019 beendet sein.

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