Hexe Frieda sammelt Waffen ein

Bebelsheim · Das Programm des Johannisfests in Bebelsheim war trotz dreijähriger Pause wieder so umfangreich, wie bei der jüngsten Auflage: Theater, Streitgespräch, Johannisfeuer und vieles mehr wurde geboten.

 Die Theatergruppe der Heimatfreunde Bebelsheim bei der Aufführung des Stücks „Hexenzauber“ auf dem Dorfplatz. Foto: Jörg Martin

Die Theatergruppe der Heimatfreunde Bebelsheim bei der Aufführung des Stücks „Hexenzauber“ auf dem Dorfplatz. Foto: Jörg Martin

Foto: Jörg Martin

Der "Tumult" unter den in schwarz gekleideten Männern auf dem Dorfplatz hatte am Samstagabend durchaus den Anschein, als würde es gleich zu einer Schlägerei kommen. Täuschend echt spielte die Theatergruppe der Heimatfreunde Bebelsheim in einer der wenigen Regenpausen der Sonnwendfeier das Stück "Hexenzauber" (Leitung/Buch: Claudia Zimmer). Dabei ging es um das "Herbeizaubern des Weltfriedens". Die Frauen wollen die Männer davon überzeugen, dass Waffen im Leben nicht alles sind. Sie fordern "Bliehmcha statt Kuchele". Man wird sich nicht einig. Rauch um den Hexenkessel steigt auf und Hexe Frieda (Marga Kihl) sammelt die Gewehre und Pistolen ein. "Kein Frieden ohne Opfer", ist ihre Parole und ruckzuck landen die Dinger im Hexenkessel. Die Hexe ist missionarisch. "Die Liebe ist die stärkste Kraft", betont Frieda. Die Liebe (Patricia Schreiber) kommt zu den Menschen. "Oh, komm` zu uns", freuen sich schon die Männer, die kurz zuvor noch ganz anders tickten. Mit ihr sind auf einmal auch die Zwillingsschwester Frieden (Annette Simon) und die Lebensfreude (Claudia Zimmer) zu Gast.

Das Programm des Johannisfestes war auch dieses Mal wieder so umfangreich wie vor der dreijährigen Pause. Dabei hatte man wegen des Wetters und der kurzfristigen Erkrankung von Vorstandsmitglied Arno Soffel hinsichtlich der Reihenfolge improvisieren müssen. Das Streitgespräch der Vier Jahreszeiten (Frühling: Lea-Norina Soffel, Sommer: Claudia Zimmer, Herbst: Edgar Wilhelm Simon und Winter: Egon Kiefer) auf einem Traktoranhänger gehört zur Tradition. Dieses Mal hatte es gar einen Bezug zur Klimaveränderung . Vorsitzender Volker C. Jacoby, der an diesem Abend auch durch das Programm führte, trug das Gedicht "Sonne, Mond und Sterne" vor.

Osteuropäische Tänze steuerte das Bexbacher Folklore-Tanzensemble "Sedjanka" bei. Ernst D. Unruh informierte in seinem Redebeitrag über das Brauchtum am Johannistag. Gemeinsam gesungen wurde - wie später auch die "Bäwelsummer" Nationalhymne "Wo de Mandelbach vier Brigge hat" - das dazugehörige Lied "Johannissegen". Höhepunkt war auch dieses Mal die Entzündung des Sonnwendfeuers und das Abrollen des Feuerrades auf der Wiese unterhalb des Dorfgemeinschaftshauses.

Ein Fackelzug der Festteilnehmer nebst Feuerrede und -sprüchen war der traditionellen Handlung vorausgegangen. Zu keltischen Rockklängen präsentierte die saarpfälzische Feuershowtruppe "Caledonia Flames" ihren Auftritt. Beim Festkommers zum 25-jährigen Vereinsjubiläum am Freitagabend im Dorfgemeinschaftshaus gab es auch eine Ausstellung zu sehen. Die Sommernachtwanderung fiel dem Regen zum Opfer und wurde quasi virtuell per Bildschirmpräsentation abgehalten. Volker C. Jacoby schlüpfte dabei in die Rolle des Brudermann und von Napoleon . Schirmherr Minister Stephan Toscani gratulierte neben vielen anderem dem Verein zum Jubiläum.

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