Einschläge im Sommerloch

Unsere Woche · Im Sommer bleibt es in den Rathäusern und überhaupt in den Städten ja eher ruhig. Klassischerweise ist dann über entlaufene Reptilien und andere Sommerlochthemen zu lesen. Die sind heute angesichts der heftigen Nachrichten von brutalen Axt-Attacken und Putschversuchen aber gar nicht mehr nötig. Und wie schnell die "große" Politik sich vor Ort niederschlagen kann, zeigt sich im vorzeitigen Abbruch des türkischen Festes auf dem Christian-Weber-Platz am vergangenen Samstag.

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Foto: Robby Lorenz

Überhaupt hat Homburg kein Sommer-, sondern ein Haushaltsloch und der Oberbürgermeister angesichts der Überwachungs-Aktion im Baubetriebshof und deren immensen Kosten sowieso genug Ärger an der Backe. Die Fraktionen bohren nach trotz Ferienzeit. Der Ton wird deutlich schärfer.

Angesichts all dessen geht es fast schon unter, dass die Stadt Ende Juli immer noch ohne genehmigten Haushalt dasteht - das schlägt zeitlich sogar das vergangene Jahr, wo man zumindest im Juni die von der Kommunalaufsicht abgesegneten Unterlagen auf dem Tisch hatte. Und schon damals fürchtete man, dass es knapp wird mit größeren Arbeiten - die Ausschreibungen davor brauchen schließlich auch ihre Zeit. Zwangssparen ist derzeit also sozusagen angesagt. So richtig Spaß machen dürfte das nicht: nur verwalten und nicht wirklich gestalten. Laut regt sich über die Haushalts lose Zeit jedoch niemand auf - so nach dem Motto: ist ja einfach nur mit vielen Zahlen bedrucktes Papier. Leider eines, das über das Schicksal einer Stadt grundlegend mitentscheidet. Davon sollte man sich nicht ablenken lassen, auch wenn rundherum Erschreckendes passiert.

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