Hauptsache, es wird was gestohlen

Unsere Woche · Kürzlich fiel mir ein Buch von André Malraux in die Hände, ein französischer Philosoph, Frauenheld, Intellektueller und Résistance-Kämpfer. Zu seinen intellektuellen Heldentaten gehörte, in Indochina historische Stücke aus Museen zu stehlen und sie an andere Museen weiterzuverkaufen.

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Foto: Robby Lorenz

Denn er wollte "auf großem Fuß leben", heißt es in seiner Biografie. - Da muss ich doch gleich an Homburg denken.
Hier stahlen ein paar Deppen Schafe von einem Hobbybauern, um sie an einen anderen Hobbybauern weiterzuverkaufen, vermutlich wollten sie auch auf großem Fuß leben, Zigaretten kaufen oder so. Aus Schrebergärten werden Spaten und Federbesen gestohlen, aus Wohnungen von älteren Männern Autoschlüssel und das Fahrzeug gleich dazu. Angeblich waren es Drogenabhängige, die "Stoff" brauchten, wozu offensichtlich auch Spaten nützlich sind. André Malraux ist übrigens später Kulturminister geworden. Dreister Diebstahl war für seine Karriere nicht hinderlich. So gesehen haben die intellektuellen Schafdiebe ja prima Aussichten.

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