Kirkeler Bach deutlich verschmutzt

Kirkel/Lautzkirchen · Bei der Verunreinigung im Kirkeler Bach handelt es sich um verdünntes kommunales Abwasser. Gesundheitsgefahr besteht bei direktem Kontakt mit dem verdünnten Abwasser wegen der Belastung des Wassers mit Krankheitserregern.

 Es ist nichts Feines, was da in diesen Tagen im Kirkeler Bach zum Himmel stinkt. Foto: Thorsten Wolf

Es ist nichts Feines, was da in diesen Tagen im Kirkeler Bach zum Himmel stinkt. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

In Kirkel-Neuhäusel und Lautzkirchen stinkt es in diesen Tagen zum Himmel. Und das buchstäblich. Grund ist eine deutliche Verschmutzung des Kirkeler Baches. Und die hat ihre Ursache wohl in einer Baustelle des Entsorgungsverbandes Saar (EVS) in der Nähe des Bachlaufes in Kirkel-Neuhäusel. Dies bestätigte gestern auf Nachfrage unserer Zeitung Sabine Schorr, Pressesprecherin des saarländischen Umweltministeriums.

Doch um welche Art von Verschmutzung handelt es sich? Besteht Gesundheitsgefahr für die Bevölkerung? "Bei der Verunreinigung handelt es sich um verdünntes kommunales Abwasser." Dabei bestehe durchaus Gesundheitsgefahr, allerdings nur "bei direktem Kontakt mit dem verdünnten Abwasser wegen der Belastung des Wassers mit Krankheitserregern". Einen solchen Kontakt könnte es gegeben haben - vermuten zumindest Eltern in Lautzkirchen. Die wollen eine Häufung von Magen-Darm-Erkrankungen in einem Kindergarten festgestellt haben. Ob dies in irgendeiner Form aber tatsächlich mit der Verunreinigung des Baches zu tun hat, ist nur Spekulation.

Fakt scheint hingegen, dass die Verunreinigung im Wesentlichen durch die Kirkeler EVS-Baustelle entstanden ist. Sabine Schorr: "Bei einem Ortstermin wurde augenscheinlich festgestellt, dass wahrscheinlich nicht nur unbelastetes Grundwasser über einen Absetzcontainer in den Kirkeler Bach eingeleitet wurde. Mit Schreiben vom 15.Oktober wurde der EVS aufgefordert, die illegalen Einleitungen abzustellen." Dem kam man seitens des EVS wohl nach - die Belastungen hörten allerdings nicht auf. So forderte das Landesamt für Umwelt und Arbeitsschutz (LUA) den EVS sowie die Stadt Blieskastel und die Gemeinde Kirkel dazu auf, alle Abwassereinleitungen zu überprüfen. "Im Rahmen dieser Recherchen wurde durch die Stadt Blieskastel mitgeteilt, dass im Bereich Lautzkirchen im Auftrag des EVS seit Wochen Kanalspülungen und Verfilmungen stattfinden", so Sabine Schorr. Durch diese Arbeiten könne es zu einem Rückstau im Kanal und damit zu einer erneuten Belastung des Bachs gekommen sein.

"Am 20.Oktober kam es erneut zu massiven Beschwerden von Anwohnern. Nachfragen beim EVS hatten eine erneute Überprüfung der Kanalbaustelle zur Folge. Dabei wurde ein Ausfall der Schmutzwasserpumpen durch Vandalismus festgestellt, in dessen Folge erneut Abwasser in den Kirkeler Bach gelangte. Die Baufirma hat deswegen Strafanzeige gestellt", so Schorr weiter. Die Abwassereinleitungen seien inzwischen abgestellt. Der EVS habe zudem zwischenzeitlich veranlasst, dass die Kanalspülungen und Kanalverfilmungen bis zum Abschluss der Kanalbaumaßnahme in Kirkel eingestellt wurden.

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