Arbeitskreis sucht Mietwohnungen

Kirkel · Bisher hat die Gemeinde Kirkel nur Wohnraum für Ankommende zur Verfügung gestellt: Der Kirkeler Arbeitskreis Agil sucht jetzt Wohnungen, die Flüchtlinge nach ihrer Anerkennung mieten können.

 Im Limbacher Gasthaus Anno organisierte der Arbeitskreis Agil im Januar das erste Treffen zwischen syrischen Flüchtlingen und Bürgern (unser Bild). Jetzt werden Mietwohnungen gesucht, weil die Familien der Flüchtlinge nachkommen wollen. Foto: Sebastian Dingler/SZ

Im Limbacher Gasthaus Anno organisierte der Arbeitskreis Agil im Januar das erste Treffen zwischen syrischen Flüchtlingen und Bürgern (unser Bild). Jetzt werden Mietwohnungen gesucht, weil die Familien der Flüchtlinge nachkommen wollen. Foto: Sebastian Dingler/SZ

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Der bundesweite Trend hat sich auch hier bewahrheitet: Die Zahl der Flüchtlinge, die nach Kirkel kommen, hat abgenommen. Das bestätigte auch Josef Homberg vom Arbeitskreis für gemeindenahe Integration in das Leben in Kirkel (Agil), im Gespräch mit unserer Zeitung.

"Zu uns nach Kirkel-Neuhäusel sind die bisher letzten beiden Flüchtlinge am 7. April gekommen. Vorher kamen im Januar zwei, im Februar eine Familie. Es gibt im Moment keine Zuweisungen des Kreises." Dabei habe man bis in den Januar hinein bei der Gemeinde die Einschätzung gehabt, dass so viele Flüchtlinge kommen, wie im vergangenen Jahr. "Die Gemeinde hat seit April den ehemaligen Hubertushof angemietet. Dort können 20 bis 25 Flüchtlinge untergebracht werden. "Ursprünglich sollte das Haus belegt werden mit allein stehenden Männern, aber den Plan hat man aufgegeben. Jetzt ist für jede Etage eine Familieneinheit vorgesehen. Das gibt es in Limbach in dieser Form schon lange. Mit einer Belegung ist hier im Moment nicht zu rechnen, das Haus steht leer", so der Agil-Sprecher, der mit seiner gut 30-köpfigen Helfertruppe in Kirkel-Neuhäusel aktuell rund 70 Flüchtlinge betreut. Als zweites Objekt nannte er die ehemalige Gaststätte "Pinte". "Auch dieses Objekt soll so hergerichtet werden, dass dort Flüchtlinge wohnen können."

Langsam kristallisiert sich eine neue Situation heraus: "Alle Wohnungen , die bisher von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurden, waren für Ankommende. Jetzt wollen wir in einer konzertierten Aktion die Bevölkerung darauf aufmerksam machen, dass wir Wohnungen brauchen, die Flüchtlinge mieten können, wenn sie anerkannt sind. Das Jobcenter bezahlt die Miete bis zu einer gewissen Höhe. Wir hören immer öfter, dass uns Flüchtlinge sagen, sie wollen in Kirkel bleiben, etwa, weil die Kinder hier in der Schule sind."

 Josef Homberg vom Arbeitskreis Agil informiert hier den Ortsrat Altstadt über die Flüchtlingsproblematik. Foto: Thorsten Wolf/SZ

Josef Homberg vom Arbeitskreis Agil informiert hier den Ortsrat Altstadt über die Flüchtlingsproblematik. Foto: Thorsten Wolf/SZ

Foto: Thorsten Wolf/SZ

Kirkels Bürgermeister Frank John bestätigte am Freitag auf Anfrage unserer Zeitung, dass zurzeit keine neuen Flüchtlinge kommen. "Das ist darauf zurückzuführen, dass die Balkanroute zu ist und in Deutschland keine Flüchtlinge neu aufgenommen werden. Zurzeit sind alle Flüchtlinge, die verteilt werden sollten, verteilt." Ob sich die Gesamtsituation ändern wird, lässt sich schwer sagen, "Dafür ist die große Weltpolitik zuständig." Was in nächster Zeit kommen wird, sei der Familiennachzug . Nach Johns Einschätzung könnten demnächst 10 bis 15 Personen nach Kirkel kommen.

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