Auch Gewandete müssen zahlen
Kirkel · Ein geänderter Termin (eine Woche später als üblich), neue Händler, neue Band, aber auch viel Bewährtes erwartet die Besucher beim Mittelaltermarkt im Schatten der Kirkeler Burg. Auch neu: die moderat gestiegenen Eintrittspreise.
Der 17. Mittelaltermarkt auf der Kirkeler Burg am 28. und 29. Mai wird wohl eine stimmige Kombination aus gerne Wiedergesehenem und gerne neu Erlebtem. Diesen Schluss konnte man zumindest nach dem Gespräch unserer Zeitung mit Sarah Guthor vom Kulturamt der Gemeinde Kirkel gestern ziehen. In Sachen "neu" hatte Guthor da gleich ein wichtige Information. "Ausnahmsweise findet der Kirkeler Mittelaltermarkt in diesem Jahr am vierten Maiwochenende statt und nicht, wie üblich, am dritten." Geschuldet sei dies dem Termin von Pfingsten und dem Wunsch, dem Illinger Mittelaltermarkt (20. bis 22. Mai) terminlich nicht in die Parade zu fahren, "denn dorthin pflegen wir einen freundschaftlichen Kontakt. Im kommenden Jahr wird der Kirkeler Mittelaltermarkt aber wieder am traditionellen dritten Maiwochenende stattfinden".
Unter der Rubrik "Neues" versammelte Guthor aber nicht nur den Ausnahme-Termin, sondern auch das Angebot der Veranstaltung. "Wir haben in diesem Jahr sehr viele neue Händler mit dabei. So gibt es einen Anbieter für Reiterbögen und Zubehör aus Ungarn, eine Messerschmiede aus Tschechien und einen Stand aus Schweden, der unter anderem Korbwaren anbietet, kombiniert mit vorführendem Handwerk." Der Kirkeler Mittelaltermarkt wird also international. "Damit schaffen wir eine in Teilen völlig neue Angebotspalette bei den Händlern."
Dazu zählte Guthor gestern auch neue Offerten im Bereich Gewandschneiderei und mittelalterlicher Keramik. "So gesehen denke ich, dass der Mittelaltermarkt in diesem Bereich sehr abwechslungsreich werden wird." Und nicht nur da. Denn auch beim Rahmenprogramm setzt die 2016er Auflage auf Neues, so bei der Musik. "Zum ersten Mal wird in diesem Jahr die Gruppe 'Dopo Domani' auftreten." Und von da aus schlug Guthor dann den Bogen zum gerne Wiedergesehenen. So werde im Bereich Musik neben "Dopo Domani" das Duo "Ohrenfreut" mit Michaela Rettkowski und Peter Siche aus Berlin auftreten - zum zweiten Mal nach 2011.
Auch nicht zum ersten Mal auf der Burg unterwegs sein wird Heike Merz, ausgestattet mit einem klangvollen Badener Dialekt. Sie wird als "Schnapsdrossel" mit einem kleinen, schicken Bauchladen dafür sorgen, dass durstige Gäste nicht lange auf Hochprozentiges warten müssen. Wenn ihr "Gebraaaaaaaannntes", getragen von einer unüberhörbaren Stimme, über die Kirkel Burg hallen wird, dann werden Mittelalterfans wissen: Es ist angerichtet.
Also: Der Kirkeler Mittelaltermarkt bietet Bewährtes und Neues, kombiniert zusätzlich mit der einen oder anderen Veränderung. Und die betrifft in erster Linie die Eintrittspreise , das musste Sarah Guthor gestern eingestehen. "Damit diese Veranstaltung auch weiterhin im gewohnten Umfang stattfinden kann, mussten wir die Preise geringfügig erhöhen. Erwachsene zahlen jetzt drei Euro, Gewandete und Jugendliche bezahlen zwei Euro. Kinder mit Schwerthöhe müssen, wie bisher auch, nichts bezahlen. Im Prinzip haben wir damit die Eintrittspreise um einen Euro erhöht. Deutlichste Neuerung ist aber, dass nun auch Gewandete Eintritt bezahlen müssen, das war bisher nicht so." In der Summe blieben die Preise trotz der Steigerung aber familienfreundlich, dessen war sich Guthor gestern sicher.
Zum Thema:
Auf einen Blick Am vierten Maiwochenende, 28. und 29. Mai, findet auf der Kirkeler Burg der 17. Kirkeler Mittelaltermarkt statt. Los geht es an beiden Tagen um 11 Uhr. Zu sehen und zu erleben gibt es ein vielfältiges, mittelalterliches Treiben mit Händlern, Handwerkern, Musik, Gaukler, Märchenerzähler, Bogen- und Armbrustschießen, mittelalterlichen Tänzen, Falknerei, zwei Ritterlagern und vielem mehr. Für Gaumenfreuden sorgt auch 2016 wieder der Förderkreis der Kirkeler Burg. thw
