Abenteuer im Bildungszentrum

Kirkel · Sie halten das Erbe des Weltenbummlers Heinz Rox-Schulz hoch, die „Freunde des Abenteuermuseums“, wovon künftig auch mehr Interessierte profitieren. Im Kirkeler Bildungszentrum dürfen sie jetzt nicht nur einmal eindrucksvolle Bilder zeigen.

 Mit einem Film über eine Kamelkarawane, die in Chinas wildem Westen, in der Wüste Taklamakan, unterwegs war, eröffnet Ende Oktober das Bildungszentrum seine neue Kooperationsreihe im Bereich Kultur. Foto: Zimmer/Paul/Freunde des Abenteurmuseums

Mit einem Film über eine Kamelkarawane, die in Chinas wildem Westen, in der Wüste Taklamakan, unterwegs war, eröffnet Ende Oktober das Bildungszentrum seine neue Kooperationsreihe im Bereich Kultur. Foto: Zimmer/Paul/Freunde des Abenteurmuseums

Foto: Zimmer/Paul/Freunde des Abenteurmuseums
 Globetrotter Heinz Rox-Schulz starb 2004. Foto: Maurer/SZ

Globetrotter Heinz Rox-Schulz starb 2004. Foto: Maurer/SZ

Foto: Maurer/SZ

Neue Wege der Zusammenarbeit will das Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel beschreiten. Neben der seit vielen Jahren stattfindenden Kooperation mit der Gemeinde Kirkel soll nun zusätzlich eine Zusammenarbeit mit dem Verein "Freunde des Abenteuermuseums" stattfinden, der bisher ausschließlich in Saarbrücken in der Tradition des Globetrotters Heinz Rox-Schulz Multivisionsvorträge über fremde Länder, Kulturen und Menschen durchgeführt hat. Der Leiter des Bildungszentrums, Erwin Irmisch, sagte: "Zielsetzung dieser Kooperation ist es, auch im Saar-Pfalz-Kreis Multivisionsvorträge anzubieten, zu deren Durchführung sich das Bildungszentrum Kirkel mit seinen zeitgemäßen technischen Ausstattungsmerkmalen und Räumlichkeiten bestens eignet. Das vorgesehene Programm ist überdies geeignet, eine bisher in dieser Form noch nicht vorhandene Kulturnische zu bedienen." Mit den ersten beiden Veranstaltungen zur Taklamakan-Wüste und zu Tibet, aufgenommen in die Reihe "Kultur im Bildungszentrum Kirkel ", wolle das Bildungszentrum die Resonanz bei Seminarteilnehmerinnen und Teilnehmern sowie in der Bevölkerung des Saar-Pfalz-Kreises testen. Bei entsprechender Nachfrage sollen Multivisionsvorträge einen festen Platz in der Kulturreihe des Bildungszentrums erhalten. Irmisch: "Begrüßt wird ausdrücklich der kostenfreie Eintritt und die Möglichkeit, mit einer Spende für einen karitativen Zweck die ideellen Zwecksetzungen des Vereins zu unterstützen."

Eindrucksvolle Bilder, spannende Geschichten, fremde Musik, Mystik und gewaltige Berge verspricht Heinz Zimmer, stellvertretender Vorsitzender der "Freunde des Abenteuermuseums", bei seinem Besuch in der Homburger SZ- Redaktion. Der 60-Jährige wohnt in St. Wendel-Bubach und arbeitet beim Entsorgungsverband Saar (EVS) im Labor- und Informations- und Management (Lims). Er selbst ist ein Globetrotter "par excellence": Seit 1973 bereist er die Welt - mal mit Bekannten, mal alleine. Südamerika , Asien, Afrika, Australien - er war fast auf allen Kontinenten unterwegs. Das Angebot des Bildungszentrums, probeweise in der Reihe "Kultur im Bildungszentrum" mitzuwirken, sei "Neuland - aber vor Neuland haben wir keine Angst".

Am 28. Oktober, 19 Uhr, ist im großen Saal des Bildungszentrums der Arbeitskammer in Kirkel Start mit dem Film von Margit und Karl-Willi Paul "Chinas wilder Westen - mit der Kamelkarawane durch die Taklamakam". Am 25. November, 19 Uhr, zeigen Anne und Klaus Hessenauer den Film "Mein Weg zum heiligen Berg". Zu den beiden Veranstaltungen ist der Eintritt frei. Es wird lediglich um Spenden gebeten.

Der Verein "Freunde des Abenteuermuseums" hat ein ganz besonderes Ziel. Er will die Erinnerung an einen Mann wach halten, der weit in der Welt herum gekommen ist: Heinz Rox-Schulz. Er wurde am 23. März 1921 in Königsberg in Ostpreußen geboren. Am 26. März 2004 starb er in Saarbrücken. Rox-Schulz war Weltenbummler, Artist, Autor und Filmemacher. Er war eine Institution nicht nur in der saarländischen Landeshauptstadt. Schrumpfköpfe von Jívaro-Indianern vom Amazonas, Faustkeile, Säbel, Nashornköpfe, Skulpturen, tibetische Schädelschalen und allerlei Kultgegenständen und Kuriositäten hatte Rox von seinen Reisen mitgebracht, zu denen er seit 1950 nach Afrika, Asien, Südamerika und Neuguinea aufgebrochen war. Die Landeshauptstadt hat über viele Jahre das Abenteuermuseum unterhalten, doch im Oktober 2004 wurde das Museum im Alten Rathaus am Schlossplatz geschlossen, da die Stadt die Zuschüsse zu den Personalkosten gestrichen hatte. Seine Bestände lagern seit September 2005 in Kisten verpackt in Räumlichkeiten der Stadt Saarbrücken. Am 10. Februar 2009 lehnte der Saarbrücker Stadtrat den Vorschlag ab, nach dem das Museum in zwei Räumen der ehemaligen Deutschherrnschule wieder ein Bleibe finden sollte. Seit November 2013 können Teile der Sammlung im Krimicafé "Baker Street" in der Saarbrücker Mainzer Straße besichtigt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort