Wichtige Beschäftigung mit den Menschen

Kirkel · Viel Lob für das ehrenamtliche Engagement gab es für beide: Josef Homberg gab nach zehn Jahren das Amt des Schiedsmanns ab. Nachfolgerin wurde die Kirkeler Volljuristin Silke Herges. Amtsgerichtsdirektor Olaf Papesch ernannte sie.

 Olaf Papesch, der Direktor des Homburger Amtsgerichts, mit Silke Herges, der neuen Schiedsfrau für Kirkel-Neuhäusel, deren Vorgänger Josef Homberg und Bernd Weißmann, dem ersten Beigeordneten der Gemeinde Kirkel (von links). Foto: Thorsten Wolf

Olaf Papesch, der Direktor des Homburger Amtsgerichts, mit Silke Herges, der neuen Schiedsfrau für Kirkel-Neuhäusel, deren Vorgänger Josef Homberg und Bernd Weißmann, dem ersten Beigeordneten der Gemeinde Kirkel (von links). Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Silke Herges ist die neue Schiedsfrau für Kirkel-Neuhäusel. Am Mittwoch erhielt sie im Kirkeler Rathaus aus den Händen von Olaf Papesch, dem Direktor des zuständigen Amtsgerichts Homburg, die offizielle Ernennungsurkunde. Herges folgt auf Josef Homberg, der zehn Jahre lang das Amt inne hatte.

Kirkels erster Beigeordneter Bernd Weißmann würdigte in Vertretung von Bürgermeister Frank John das ehrenamtliche Engagement, das Josef Homberg in den zurückliegenden Jahren zum Wohle der Gemeinde geleistet habe. "Eine ehrenamtliche Tätigkeit ist etwas Wichtiges, ist etwas, was die Gesellschaft trägt." So sei der Einsatz von Homberg bemerkenswert in einer Zeit, in der es immer schwerer werde, so die Einschätzung Weißmanns, Nachwuchs für ehrenamtliche Tätigkeiten zu finden. "Deswegen dafür meinen Dank." Den verband er auch mit einer ausdrücklichen Anerkennung für Silke Herges, die sich bereit erklärt hatte, Homberg im Amt zu folgen.

Auch Papesch dankte dem scheidenden Schiedsmann Homberg für dessen Einsatz. "Das ist eine Menge Arbeit, zehn Jahre für die Allgemeinheit." Dabei wiege die tatsächliche Beschäftigung mit den Menschen und innerhalb des Gemeinwesens deutlich mehr, als die Zahl der Fälle, die man als Schiedsmann oder Schiedsfrau zu bearbeiten habe. Auch deswegen habe er, wie Papesch deutlich machte, Verständnis für die Entscheidung von Josef Homberg, nach zehn Jahren sein Amt zur Verfügung zu stellen. "Ab einer gewissen Zeit möchte man vielleicht einfach nicht mehr so im Fokus der Öffentlichkeit stehen."

Der 70-jährige Homberg blickte zurück auf seine zwei Amtszeiten als Schiedsmann und stellte fest, dass sich die Arbeit verändert habe. So seien es heute oft nicht mehr Bürger, die sich in einer strittigen Rechtsfrage an diese vorgerichtliche Instanz als Chance für einen Kompromiss wendeten, sondern beauftragte Anwälte. Auch suchten viele nicht mehr den Ausgleich, sondern strebten einen Sieg im Schiedsverfahren an, "sie wollen einfach gewinnen".

Damit, so konnte man den Worten von Josef Homberg entnehmen, wird sich die neue Schiedsfrau Silke Herges durchaus mit spannenden Herausforderungen beschäftigen müssen. Der Ernennung durch Olaf Papesch war die Wahl der Kirkelerin, von Hause aus Volljuristin und heute im Jobcenter Saarpfalz tätig, durch den Ortsrat Kirkel-Neuhäusel vorangegangen. Herges, auch bei der Feuerwehr in Kirkel-Neuhäusel aktiv, begründete ihren Schritt hin zum neuen Amt mit der Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements.

Zum Thema:

Auf einen BlickSchiedsleute sind zuständig für bürgerlich-rechtliche Auseinandersetzungen (zum Beispiel Nachbarschaftsstreitigkeiten). Ziel eines Schiedsverfahrens ist es, zwischen den beteiligten Parteien einen vor-gerichtlichen Ausgleich zu finden, um so eine Auseinandersetzung vor Gericht zu vermeiden. Betreut werden Schiedsleute vom zuständigen Amtsgericht. In Kirkel gibt es zwei Schiedsleute, aufgeteilt zwischen Kirkel-Neuhäusel und Limbach/Altstadt. thw

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