20 Krippenplätze mehr für Altstadt

Kirkel · Aufgrund neuer Vorgaben hat Kirkel 50 Krippen- plätze zu wenig. Jetzt wird der begonnene Umbau der alten Grundschule noch einmal erweitert.

 Schon seit längerem laufen die Umbauarbeiten an der alten Altstadter Schule zur Kindertagesstätte, nun hat der Kirkeler Gemeinderat hier eine Aufstockung für Krippenplätze beschlossen. Foto: Thorsten Wolf

Schon seit längerem laufen die Umbauarbeiten an der alten Altstadter Schule zur Kindertagesstätte, nun hat der Kirkeler Gemeinderat hier eine Aufstockung für Krippenplätze beschlossen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Die Arbeiten am Umbau der alten Grundschule Altstadt zum Kindergarten, als Ersatz für die protestantische Kita Himmelsgarten, laufen planmäßig. Nun musste sich der Kirkeler Gemeinderat in der vergangenen Woche mit einer Erweiterung des Umbaus befassen. Hintergrund sind neue Vorgaben des Kreises als Träger der Jugendhilfe. Der hatte Kirkel attestiert, dass es dort aktuell 50 Krippenplätze zu wenig gebe. Der Plan nun: Die schon laufenden Arbeiten am Umbau in Altstadt konzeptionell zu erweitern und mit einer Aufstockung des Anbaus 20 zusätzliche Krippenplätze zu schaffen. Bernd Weißmann (SPD), der erste Beigeordnete der Gemeinde: "Der Vorteil ist, und das möchte ich nochmal ins Bewusstsein rücken, dass wir schnell und günstiger keine Erweiterung der Kinderbetreuung in Kirkel bekommen können."

Dass eine Erweiterung grundsätzlich nötig und sinnvoll ist, darüber war man sich im Grundsatz über die Parteigrenzen hinweg einig. Über Altstadt als Ort der Verwirklichung, über die Bedarfsplanungen und einige Details mehr gab es aber teils heftige Diskussionen, so heftig, dass Kirkels Bürgermeister Frank John (SPD) mehr als einmal in die Aussprache eingreifen musste.

Auftakt zur Aussprache war eine Nachfrage von Christopher Wolff von der CDU zu den Ausführungen von Bernd Weißmann. "Ich bin für den Ausbau, ich bin für die Kinderbetreuung, ich profitiere selbst davon." Ihn störe, angesichts der schon beträchtlichen Planungszeit für den Umbau, die Kurzfristigkeit der Aufstockung, "eine wirklich langfristige Planung sieht anders aus". An dieser Stelle verwies Weißmann auf die Mitteilung des Kreises vom November 2016, die den zusätzlichen Bedarf festgestellt habe. Auch habe er schon zu Beginn des Jahres darüber informiert.

Als dann einige Verwirrung herrschte, wer nun warum und wie in der Gemeinde einen solchen Bedarf feststellt, erklärte Frank John das Verfahren. "Der Kreis ist der Träger der örtlichen Jugendhilfe. Und der Kreis legt fest, welche Plätze im Kita- und Krippenbereich in einer Gemeinde benötigt werden." Von dieser festgelegten Zahl hinge dann auch die Genehmigung des Landes ab, "und das Land wird nur genehmigen, wenn der Kreis einen entsprechenden Bedarf festgestellt hat". Die Gemeinde sei in diesem Verfahren außen vor.

Andreas Kondziela von der CDU konnte sich nun gar nicht damit anfreunden, dass neue Krippenplätze gerade in Altstadt entstünden. Aus seiner Sicht bestehe der größte Bedarf in Kirkel und Limbach, und das schon seit Jahren. Den Eltern dort könne er kaum erklären, warum sie ihre Kinder nach Altstadt fahren müssten. "Das ist für mich ein ganz großes Problem."

Bernd Weißmann verteidigte die Pläne in Altstadt an dieser Stelle erneut damit, dass diese nun am schnellsten und kostengünstigsten umzusetzen sei. Aber natürlich gehe es jetzt auch darum, "obwohl es noch keine Aufforderung des Kreises dazu gibt", auch Erweiterungen in den beiden anderen Ortsteilen zu planen, um so zu ermitteln, wo noch zusätzliche Kapazitäten geschaffen werden könnten. Ein Nein zu den Plänen für Altstadt bedeute aber gegenwärtig viele weitere Jahre der Planung "und die Umsetzung wird dann auch dauern". Frank John ergänzte, dass es dem Kreis egal sei, wo in einer Gemeinde der festgestellte Bedarf gedeckt werden. Und: "Wir sind in Kirkel-Neuhäusel und Limbach mit den Trägern in Gesprächen und sind dort soweit, dass wir in der Zukunft dort Lösungen präsentieren können." Esra Limbacher, Fraktionssprecher der SPD, mahnte an, dieses Thema nicht parteipolitisch zu betrachten, "wir stehen vollumfänglich für dieses Projekt. Das ist gerade für Menschen, die jetzt auf der Suche nach einem Krippenplatz sind, ein wichtiger Schritt".

Die eigentliche Entscheidung fiel dann im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung, dort gab es grünes Licht für die Aufstockung.

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