Künftig nur noch ein Standesamt

Homburg · Die Kommunen wollen enger zusammenarbeiten, um Geld zu sparen. Zum Beispiel könnten die Standesämter von Bexbach, Kirkel und Homburg zusammengelegt werden. Es laufen derzeit Gespräche, um die Möglichkeiten auszuloten.

 Wenn vom Standesamt die Rede ist, denken die Bürger meist an Trauungen, doch die Standesbeamten erledigen auch weitere wichtige Dinge, die man an einem Ort bündeln könnte - zum Beispiel Beurkundungen oder das Führen von Registern. Foto: Andreas Lander/dpa

Wenn vom Standesamt die Rede ist, denken die Bürger meist an Trauungen, doch die Standesbeamten erledigen auch weitere wichtige Dinge, die man an einem Ort bündeln könnte - zum Beispiel Beurkundungen oder das Führen von Registern. Foto: Andreas Lander/dpa

Foto: Andreas Lander/dpa

Die beiden Städte Homburg und Bexbach sowie die Gemeinde Kirkel werden künftig noch enger zusammenarbeiten. Wie unserer Zeitung erfahren hat, soll es in absehbarer Zeit in den drei Kommunen nur noch ein Standesamt geben. Die Stadt Homburg bestätigte gestern auf Nachfrage das Vorhaben.

Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff: "Die Gespräche hierzu laufen bereits auf höchster Ebene." Allerdings soll das Thema in Ruhe diskutiert werden, "Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind will niemanden erschrecken".

Dennoch wird es wohl so aussehen, dass die Fäden rund um das Thema Trauungen in Homburg zusammenlaufen. Ziel ist es, so Kruthoff, die bisherigen drei Standesämter zusammenzuführen. Im Homburger Rathaus werde dann zwangsläufig Personal aufgestockt, in Kirkel und Bexbach könne Personal abgebaut, also gespart werden. Über alle Einzelheiten wolle der OB mit den beiden anderen Verwaltungschefs Gespräche führen - auch darüber, wo überall Trauungen angeboten werden sollen.

"Keiner möchte auf seine besonderen Lokalitäten außerhalb der eigentlichen Trauzimmern in den Rathäusern verzichten." Es könne, so der Pressesprecher weiter, gut sein, dass die Standesbeamten von Homburg an den Höcherberg oder in die Burggemeinde kommen. Viele Brautpaare legten Wert darauf, ihren schönsten Tag an einem ausgefallenen Ort zu verbringen.

Das Römermuseum in Schwarzenacker sei dabei besonders beliebt mit 250 Trauungen im Jahr. Das Thema "Interkommunale Zusammenarbeit" ist sei geraumer Zeit in aller Munde. Jetzt hat auch die Kirkeler SPD mahnend den Finger gehoben: Durch die Zusammenarbeit mit benachbarten Kommunen solle verhindert werde, dass es in nicht allzu langer Zeit zu einer Gebietsreform kommt.

Denn davon wäre, heißt es in dem SPD-Schreiben weiter, auch die kleine Gemeinde Kirkel betroffen (siehe Seite C3). Der Wille, Standesämter zusammenzulegen, ist nicht neu. Hier gibt es seit Mitte vergangenen Jahres eine interkommunale Zusammenarbeit der Stadt Blieskastel mit den beiden südlichen Gemeinden des Saarpfalz-Kreises, Gersheim und Mandelbachtal.

Dieses Modell wolle man aber nicht eins zu eins übernehmen, betonte Udo Reis , Leiter des Bürgeramtes in Kirkel: "Wir werden erst einmal genau prüfen, wie die Zusammenarbeit aussehen wird. Die Gemeinde Kirkel hat ein starkes Interesse an dieser Kooperation, aber nicht um jeden Preis." Reis bestätigte, dass es auf politischer Ebene Gespräche gebe, es gehe dabei vor allem darum, "wie man das operative Tagesgeschäft gemeinsam gestalten könne". Denn Trauungen beanspruchten keineswegs die meiste Zeit der Standesbeamten, sondern Beurkundungen, Register führen und Vorarbeiten zu amtlichen Akten, "das könnte man auch in Homburg bündeln."

Für die Trauungen wolle man weiterhin die schöne Örtlichkeit an der Limbacher Mühle beibehalten: "Die hat sich bewährt. Aber bevor wir über Einzelheiten sprechen, müssen erst einmal die wirtschaftlichen Eckdaten geklärt werden, das wird im Rat entschieden," so Reis .

In Bexbach sieht man eine mögliche Zusammenarbeit positiv, vor allem bei den Trauungen. Achim Dörr, der zusammen mit Karin Orphey das Standesamt betreut: "Wir haben nur ein kleines Trauzimmer, deshalb suchen sich viele Paare die Limbacher Mühle oder eine Örtlichkeit in Homburg aus." Aber auch Dörr konnte zu einer Kooperation noch nichts Konkretes sagen: "Es gibt Gespräche, aber es ist noch nichts entschieden."

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