Dorffest unter der Burg geplant

Kirkel-Neuhäusel · Als Wirtin der Kultkneipe „Tante Milli“ kennt man Christina Kessler. Über Jahre hinweg hat sie die Kerb in Kirkel-Neuhäusel hochgehalten, doch nun haben sie und weitere Kirkeler Bürger vor, das Dorffest zu beleben.

 Christina Kessler kämpft seit Jahren für ein lebendiges Kirkel-Neuhäusel, nun hat sie sich zum Ziel gesetzt, zusammen mit Dietmar Schäfer und Jörg Erbelding das aufgegebene Dorffest wiederzubeleben. Foto: Thorsten Wolf

Christina Kessler kämpft seit Jahren für ein lebendiges Kirkel-Neuhäusel, nun hat sie sich zum Ziel gesetzt, zusammen mit Dietmar Schäfer und Jörg Erbelding das aufgegebene Dorffest wiederzubeleben. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Es war ein drastisches Signal, das da im Frühjahr 2014 in Kirkel-Neuhäusel für einigen Aufruhr sorgte: In der Nacht zum ersten Mai hatten enttäuschte Bürger am Marktplatz an der Wielandstraße zahlreiche "Grabkreuze" aufgestellt - jedes für eine Veranstaltung, die mit den Jahren im Ort "gestorben" war. Unter einem großen Banner mit der Aufschrift "Willkommen im Schloofdorf" war auch der Name des Dorffestes auf eines der Kreuze geschrieben worden. Nun aber könnte sich, nach der erfolgreichen Wiederbelebung des Weihnachtsmarktes, auch diese Veranstaltung aus ihrem Grab erheben, denn: 2016 soll es nach vielen Jahren wieder ein Dorffest geben.

Hinter diesem Nicht-Aufgeben stehen Christina Kessler, Dietmar Schäfer und Jörg Erbelding. Erstere hatte als Wirtin der Kultkneipe "Tante Milli" über Jahre hinweg die Kerb in Kirkel-Neuhäusel hochgehalten, Dietmar Schäfer, Mitarbeiter der Gemeindeverwaltung, ist im Ort grundsätzlich aktiv und Jörg Erbelding auch mit seinen Oldtimer-Freunden ein Hans Dampf in allen Gassen. Im Gespräch mit unserer Zeitung zeigte sich Christina Kessler kämpferisch - so wie sie es schon sein Jahren ist, wenn es um ihren Heimatort geht: "Kirkel lebt, wir müssen es nur richtig aufwecken." So habe man sich entschieden, schon mit einem niedrigen Standgeld für die Teilnehmer am Dorffest einen Impuls zu setzen, "um das Ganze zu pushen. Dafür sind wir zwar von einigen belächelt worden. Aber jetzt ist das der richtige Weg." Möglich habe diese Marschroute auch gemacht, dass sie, so Kessler, über ein entsprechendes Netzwerk und Sponsoren verfüge. In Dietmar Schäfer und Jörg Erbelding habe sie nicht minder engagierte Mitstreiter gefunden, "beide sind bekannt im Ort, können andere begeistern und sind auch sehr gut vernetzt".

Am 10. und 11. September soll sich dieses Engagement zeigen, zwei Tage lang soll unterhalb der Kirkeler Burg Dorffest gefeiert werden, zusammen mit der Kerb. "Es war mir ein Anliegen, auch die Kerb wiederzubeleben. Nachdem die Straußbuwe-Gruppe nach dem schweren Unfall des Kerweparrers Benedikt Schneider auseinander gebrochen ist, gab es eine Lücke." 2015 habe man eine Kneipen-Kerb gefeiert, aus der habe sich eine neue Truppe von Strauß-Buwe und Strauß-Mäde gebildet. "Es sind an die 25 Jungen und Mädchen, für die ist Kirkel ihre Heimat. Und mit denen können wir was bewegen." Bewegt haben auch Kessler, Schäfer und Erbelding bislang einiges. "Wir haben derzeit Anmeldungen für rund 30 Stände. Man sieht: Die Kirkeler wollen ein Dorffest. Und das muss natürlich in den alten Teil von Kirkel-Neuhäusel ."

Seit Januar habe man am Plan für die Wiederbelebung des Dorffestes gearbeitet, habe sich regelmäßig getroffen - um ein nicht einfaches Ziel zu erreichen. "Uns war klar, dass wir nicht überall auf offene Arme stoßen. Und es war auch klar, dass wir, um da noch mal an den Start zu kommen, gerade die finanzielle Hürde für private Standbetreiber möglichst niedrig halten müssen." Grundsätzlich sei das Ziel, mit dem neuen Dorffest etwas zur Dorfgemeinschaft und zum Zusammenhalt in Kirkel-Neuhäusel beizutragen, "auch für Zugezogene. Denn die haben kaum noch die Möglichkeit, andere im Ort kennenzulernen. Ich denke, jetzt sind wir auf einem ganz guten Weg".

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Auf einen Blick Läuft alles wie geplant, dann wird es nach einer jahrelangen Pause 2016 wieder ein Kirkeler Dorffest geben. Bislang haben sich rund 30 Standbetreiber angemeldet, um im Alt-Dorf unterhalb der Kirkeler Burg am 10. und 11. September zu feiern. Integriert ist auch die Kerb. Wer sich als Verein oder als private Initiative für eine Teilnahme am "neuen" Dorffest interessiert, kann sich an Christina Kessler (Tante Milli, Kirkel-Neuhäusel ), Dietmar Schäfer (Gemeindeverwaltung Kirkel) oder Jörg Erbelding (Elektro Erbelding, Limbach) wenden. thw

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