Streitpunkt Marktplatzbühne Vorerst keine neue Marktplatz-Bühne 

Homburg · Nach zahlreichen Protesten: Stadtverwaltung Homburg will erst im September eine Alternative testen.

 Auch in diesem Jahr ist die Bühne am alten Rathaus wieder der bewährte Schauplatz des Homburger Musiksommers. Im September soll nun aber laut Stadtverwaltung mit Hilfe einer mobilen Bühne getestet werden, ob es bessere Standorte auf dem historischen Marktplatz gibt.

Auch in diesem Jahr ist die Bühne am alten Rathaus wieder der bewährte Schauplatz des Homburger Musiksommers. Im September soll nun aber laut Stadtverwaltung mit Hilfe einer mobilen Bühne getestet werden, ob es bessere Standorte auf dem historischen Marktplatz gibt.

Foto: Thorsten Wolf

  Seit einigen Wochen läuft er, der Homburger Musiksommer. Und er läuft so, wie man es aus den vergangenen Jahren gewohnt war: Alle Konzerte der Reihen „Querbeat“ am Freitagabend und „Jazzfrühschoppen“ am Samstagmorgen finden auf der Bühne am alten Rathaus statt. Dass das so ist, stand zu Beginn des Jahres durchaus zur Disposition, hatte es doch Überlegungen gegeben, den Bühnenstandort zu verändern. Im Detail, so die Informationen unserer Zeitung damals, sollte die Bühne mit dem Rücken zur Saarbrücker Straße unmittelbar an den Rand des Marktplatzes wandern. Von dort aus sollten dann alle Gastronomen des Marktplatzes in den Genuss des musikalischen Angebots kommen. Gedacht war das Ganze damals als „mobile Lösung“. Die Überlegungen aus dem Januar diesen Jahres brachten aber einige Fragen mit sich: Wie aufwendig und teuer muss eine solche Bühnenkonstruktion sein, die an wettertechnisch exponierter Stelle und auf schwer zu bebauendem Untergrund (Schräge und Pflasterung) zweimal im Jahr zum Start und Ende des Musiksommers auf- und abgebaut wird? Was passiert mit der alten Bühne, die ja auch abseits vom Jazzfrühschoppen immer wieder benötigt wird – so beim Nikolausmarkt. Und: Wie gestaltet sich der Blick auf den Marktplatz von der Saarbrücker Straße aus – wenn dort mittig eine jazzfrühschoppen-taugliche, neue Bühne steht? Was in der Folge schnell klar wurde: Viele Freunde hatte diese Idee nicht, in Leserbriefen und direkten Hinweisen an unsere Zeitung machten viele ihrem Ärger über die von der Homburger Stadtverwaltung angedachten Veränderungen Luft (wir berichteten mehrfach). Gewerbetreibende aus der Altstadt zeigten dabei ebenso wenig Verständnis wie unmittelbar betroffene Anwohner. Die Befürchtung: Ein solcher Bühnenbau zerschneide die Altstadt und zerstöre ihr Bild. In der folgenden Diskussion kristallisierte sich die Absicht der Homburger Verwaltung heraus, einen möglichen, neuen Bühnenstandort über den Musiksommer 2017 hinweg zu testen. Konkret, so war zu hören, hätte dazu schon kürzlich der Einsatz einer mobilen Bühne erste Erkenntnisse bringen sollen. Doch dieser Testlauf war wohl abgesagt worden, an besagtem Wochenende präsentierten sich „Querbeat“ und der Jazzfrühschoppen an gewohntem Platz. Ist die Geschichte damit erledigt? Nicht wenige derer, die in der einen oder anderen Form auf dem Marktplatz aktiv sind, hoffen das. Bei der Stadt wollte man sich allerdings auf Nachfrage unserer Zeitung nicht von den Plänen verabschieden. Stadtpressesprecher Jürgen Kruthoff: „Generell hält Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind an der Idee, eine mobile Bühne für Events auf dem Marktplatz zu testen und auch über alternative Standorte nachzudenken fest.“ Den Druck, der diesem Vorhaben teilweise zugesprochen wurde, habe es aber so nie gegeben. „Insofern besteht keine Eile für das weitere Vorgehen.“ Geplant sei nun im September, am Homburger Kerwe-Wochenende, die mobile Bühne einzusetzen und zu testen. „Anschließend kann in aller Ruhe das weitere Vorgehen besprochen und geplant werden.“ Mit dieser Aussage scheint klar, dass die Homburger Stadtverwaltung, vielleicht auch vor dem Hintergrund des deutlich hörbaren Protestes gegen die Pläne, eine Veränderung der Bühnenlandschaft auf dem historischen Marktplatz nicht wirklich mit letzter Konsequenz und vor allem nicht mit großer Schnelligkeit vorantreibt. Was der Pressesprecher auch verdeutlichte: „Sollte sich der Einsatz der mobilen Bühne nicht bewähren und sich mögliche weitere Standorte nicht bewähren, könnte auch über eine Ertüchtigung der vorhandenen Bühne diskutiert werden.“ Gerade Letzteres würde vielen wohl am meisten gefallen, ist die aktuelle Bühne am alten Rathaus in Sachen Optik und Technik doch ein bisschen in die Jahre gekommen. Der Wunsch hier: Eine modernere und gefälligere Dachkonstruktion und eine Erhöhung der Bühne.

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