Erste Rakete des Abends für Tanz der Minis

Kirrberg · Die Freunde der Kerbricher Fasenacht verwandelten die Lambsbachhalle in eine begeisterte Narren-Hochburg.

Eine wunderschön geschmückte Lambsbachhalle erwartete am Samstag die Narren zum Feiern der fünften Jahreszeit. Mit insgesamt zwanzig Programmpunkten wurde die Halle an diesem Abend in einen siedend, kochend heißen bunten Konfettitopf verwandelt.

Was sich die "Freunde der Kerbricher Fasenacht" an Show, Tanz und Büttenreden einfallen ließen, das hätte auch die Narren aus den großen deutschen Hochburgen des Karnevals begeistert. Um 20.11 Uhr begrüßten Präsident Erik Schütz und Vizepräsident Thomas Bonaventura über 300 Fasebootze. Und tatsächlich war nicht jeder, der gekommen war, so leicht zu erkennen. Fast alle Besucher der Veranstaltung waren verkleidet, was dem ganzen ein besonderes Flair gab. So hörte man Franz Müller sagen: "Ei Hugo Du bischs jo, ich hätt Dich beinah gar net erkannt". So gab es unter den vielen Fasenachtern schon so manchen Lacher bevor es eigentlich so richtig mit dem Programm los ging.

Passend zur närrischen Zahl 11 feierte der Kerbricher Verein unter dem Motto "Narrenball in der Lambsbachhall" in diesem Jahr sein elfjähriges Bestehen. Zum Geburtstag gab es auch schon gleich am Anfang Jubel beim Tanz der Minis, die Jüngsten der Zunft, mit ihrem Showtanz "Super Mario", und die erste Rakete des Abends war ihnen sicher. Das Eis war gebrochen, als das Kirrberger Urgestein, das Ehrenmitglied, die 92- jährige Gertrud Hilger, als Köchin in die Bütt stieg. Respekt, Respekt, was Gertrud so alles über "Gequellte" weiß. "Kenn Pizza, kenn Kebap oder Nudeln im Haus, geh ich in de Keller und hohl mir e paar Grommbeere raus." Das "Ältre Mädchen" hatte allen nochmals mit Witz und Humor vor Augen geführt, mit welcher Vielfältigkeit der Erdapfel, eingeführt vom alten Fritz, so den ein oder anderen heute satt macht. Auch hätte man zentnerweise Kartoffeln an die Rakete gehängt, sie ist bepackt mit begeisternden Lachsalven durch die Lambsbachhalle gestartet. Kaum hatte sich die vibrierende Luft im Saal etwas beruhigt, wehte ein neuer Wind von der Bühne dem närrischen Publikum entgegen.

Das Funkenmariechen Tanzduo, Aylin Yimaz und Sabrina Diehl, wirbelten mit ihrem Tanz die Luft in der Halle noch einmal kräftig um. Ein großes Maß an tänzerischer Akrobatik ließ vor Erstaunen die Münder der Zuschauer weit offen stehen. "Ein oh klasse, hasche dass gesihn", war da zu hören. Die Putzfrau Berta, Tanja Sonntag, die auch samstags putzt, wenn zum Beispiel im Homburger Rathaus niemand mehr sitzt, der Kakao verschütten kann, hat an ihrer Putzfrauenkarriere hart und sehr sauber gearbeitet. Von den übrig gebliebenen Ersparnissen konnte sie sich nach 25 Jahren eine Kreuzfahrt leisten. An Bord des Schiffes stellte sie fest; "Jesses mein ich:" Do hätt ich jo a gleich dehem bleibe kenne, die leie do genau so rum wie im Rathaus un mache nix fix". Homburgs OB Rüdiger Schneidewind und der Kirrberger Ortsvorsteher Manuel Diehl waren leider nicht an Bord, bedauerte Tanja; "denn dann wärs fascht wie Dehem gewään".

Die Tanzdarbietung des Männerballetts riss zur späten Stunde alle von den Sitzen, denn die brauchte man jetzt zum großen Finale. Jeder tanzte, stand auf den Stühlen und sogar auf den Tischen. "Das war Stimmung pur ohne Durchhänger, alle Dekorationen und das Bühnenbild hat der Verein selbst gestaltet, auch alle Programmpunkte sind aus eigener Inspiration entstanden, und über den Nachwuchs brauchen wir uns hier im Kirrberger Lambsbachtal keine Sorgen machen", sagte voller Stolz, "Kratzi" alias Thorsten Kratz, Schriftführer des Vereins. Das närrische Treiben in Kirrberg endete nach einem fünfstündigen Programm für manche erst sonntagmorgens in der "11 Jahre Bar", vor dem Gottesdienst.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort