Auf der Schubkarre durch den Ort

Kirrberg · Manuel Diehl wurde als Kirrberger Ortsvorsteher zur Weiberfastnacht formvollendet entmachtet.

 Der entmachtete Ortsvorsteher Manuel Diehl wird von den närrischen Weibern im Karren durch den Ort bis hin zur Lambsbachhalle geschoben. Foto: Markus Hagen

Der entmachtete Ortsvorsteher Manuel Diehl wird von den närrischen Weibern im Karren durch den Ort bis hin zur Lambsbachhalle geschoben. Foto: Markus Hagen

Foto: Markus Hagen

"Manu, hol' den Schlüssel raus,wir stehen vor dem Bürgerhaus", klang es gestern Morgen vor dem Kirrberger Bürgerhaus, in dem sich Ortsvorsteher Manuel Diehl im Obergeschoss in seinem Amtszimmer verschanzt hatte. Unten wartete die Kirrberger Bevölkerung auf die Machtübergabe an die Kirrberger "Weiber". Es dauerte einige Minuten, ehe der Kirrberger Ortsvorsteher, dies trotz Verstärkung durch Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind, seinen Widerstand aufgab. Die Schlüsselübergabe fand schließlich doch noch statt.

Nach der Übergabe und dem Scherenschnitt an Diehls Krawatte hatten die Frauen der Freunde Kerbricher Fasenacht noch eine weitere Überraschung für ihren "Manu" bereit: Ein rosafarbenes Tüll wurde ihm umgebunden, eine Narrenkappe aufgesetzt - und dann ging es ab zum "Narrenkarren", mit dem der entmachtete Ortsvorsteher zunächst mehrfach durch den Kreisel und anschließend zur Lambsbachtalhalle gefahren wurde.

Zuvor verwiesen Margit Herz und Martina Didion auf einige Ereignisse der jüngeren Vergangenheit im Homburger Stadtteil. Im Blickpunkt stand dabei die Eckstraße, "die so viele Löcher aufweist wie Schweizer Käse." Ein Seitenhieb in Richtung OB Schneidewind mit Hinweis auf die 330 000 Euro teure Detektivaffäre konnten sie sich nicht verkneifen. "Mit diesem Geld hätte man die Eckstraße sanieren können", hieß es.

Neben den Freunden der Kerbricher Fasenacht beteiligten sich mit dem SV Kirrberg und dem Obst- und Gartenbauverein weitere Ortsvereine am gestrigen Weiberfastnacht. Viele Kilogramm Süßigkeiten flogen zur Freude nicht nur der Kinder vor dem Bürgerhaus und später auch in der Lambsbachtalhalle, wo die Garde des Kirrberger Karnevalsvereins und Kindergartenkinder für einige Unterhaltungsmomente sorgten. Die Pfarrkapelle begleitete den Zug musikalisch. Erik Schütz, Präsident der Freunde der Kerbricher Fasenacht, hob hervor, "dass unser Fastnachtszug der kleinste im Saarland ist, aber nichts desto trotz der Spaß und Freude an der Fasenacht nicht zu kurz kommt". Daran ändere auch das trübe Wetter zum Auftakt der närrischen Tage nichts.

Am Samstag und Sonntag steht die Lambsbachtalhalle erneut im Mittelpunkt. Zur Kinderfastnacht sind die Kleinen für Samstag ab 14.33 Uhr eingeladen. Der Sonntagabend steht ab 19.11 Uhr ganz im Zeichen der zweiten Kappensitzung des Vereins.

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