Ein sauberes Reich für die Jugend

Jägersburg · Das selbstverwaltete Jugendzentrums „Chill out“ in Jägersburg hat gestern seine neuen Räume offiziell eingeweiht. Eine langwierige Geschichte hat damit ein gutes Ende gefunden.

 Bei den Jugendlichen des Jugendzentrums Jägersburg mit dem ersten Vorstand Patrick Linn (rechts) herrschte bei der Einweihung der Räume echte Freude, kein Wunder, hatte doch eine zehnjährige, oft unschöne Geschichte gestern ein Happy End. Foto: Thorsten Wolf

Bei den Jugendlichen des Jugendzentrums Jägersburg mit dem ersten Vorstand Patrick Linn (rechts) herrschte bei der Einweihung der Räume echte Freude, kein Wunder, hatte doch eine zehnjährige, oft unschöne Geschichte gestern ein Happy End. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

"Wir haben jetzt warmes Wasser. Wir haben jetzt Strom in jedem Raum, das bedeutet auch Licht in jedem Raum. Wir haben mehr Platz, alles ist sauber. Jetzt können wir unseren täglichen Betrieb wie vor zehn Jahren wieder normal aufnehmen." Man konnte Patrick Linn, dem ersten Vorstand des selbstverwalteten Jugendzentrums "Chill out" Jägersburg , gestern am Rande der Einweihung der neuen Räume in der früheren Grundschule die Freude am Gesicht ablesen. Seit 2009 ist Linn in Verantwortung beim Jägersburger Juz - und im Gespräch mit unserer Zeitung gestand der Student im vierten Semester ein, dass er angesichts der langen Geschichte hin bis zu den neuen Räumen ab und an schon mal die Lust verloren habe. "Es ist schon des öfteren so gewesen, dass man kurz davor war, die Flinte ins Korn zu werfen. Aber mit Unterstützung der Stadt und des Dachverbandes von Juz United, die uns immer wieder aufgeholfen haben, haben wir nicht die Geduld verloren. Und das hat sich gelohnt." Zum Hintergrund: In der Vergangenheit war die Unterbringung des Jägersburger Jugendzentrum in der älteren der beiden früheren Jägersburger Schulen immer wieder mit Schwierigkeiten verbunden gewesen (wir berichteten mehrfach).

Tatsächlich präsentieren sich die Räume im Erdgeschoss der neueren der beiden früheren Schulen in einem hervorragenden Zustand, alles ist bestens strukturiert und erstrahlt in Weiß mit einigen Farbakzenten. Sechs Wochen sei man mit Unterstützung der Stadt seitens des Juz mit täglich rund acht Leuten beim Finale aktiv gewesen, eine Arbeit mit hoher Bedeutung, dessen war sich Linn sicher. "Das Juz ist ein Ort, an dem Jugendliche aus unterschiedlichen Kulturkreisen und verschiedenen gesellschaftlichen Umgebungen zusammenkommen. Hier ist jeder einfach Jugendlicher und wir sind alle zusammen ein Juz. Das ist für Jägersburg ein essenziell wichtiger Ort." An dem könne man neben dem täglichen Routine-Betrieb von 17 bis 20 Uhr viel erleben.

"Neben unserem normalen Programm bieten wir auch Schwimmbadfahrten an. Wir machen jedes Jahr auch eine Tour zu einem Freizeitpark. Es gibt Zeltausflüge, wir schauen Eishockey-Spiele und gehen Kart-Fahren." Doch nicht nur Spaß und das Abhängen mit Freunden stehe auf dem Plan des Jägersburger Juz. Linn: "Wir stellen hier auch alles kostenlos zur Verfügung, was man für eine Bewerbung benötigt, vom Drucker bis zur Unterstützung bei der Formulierung von Schreiben. Das bieten wir jedem an, der hier seine Bewerbung schreiben möchte."

Die offizielle Eröffnung des neuen Jägersburger Jugendzentrums war natürlich auch die Stunde der Homburger und Jägersburger Politik. Neben Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind und der hauptamtlichen Beigeordneten Christine Becker hatten sich auch zahlreiche Vertreter aus dem Homburger Stadtrat und dem Jägersburger Ortsrat eingefunden. Allen gemeinsam: Ein ausdrückliches Lob für das Engagement der Jugendlichen selbst, die mit Unterstützung der Stadt und einem Finanzaufwand von 114 000 Euro aus Unterhaltungs- und Investitionsmitteln der Stadtkasse hervorragende Arbeit geleistet hätten.

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