Autobahn-Projekte wie geplant

Homburg · Es bleibt dabei: Die beiden Autobahn-Großprojekte in Homburg werden wie geplant durchgezogen. Wirtschaftsministerium und Stadt Homburg dementierten am Freitag anderslautende Gerüchte, wonach die Planungen noch einmal auf den Prüfstand kommen.

Es gibt derzeit kaum zwei verkehrspolitische Themen, die Homburg und Bexbach mehr umtreiben als der geplante Umbau des A 6-Anschlusses Homburg /Bexbach und der ebenfalls geplante Neubau von Homburg-Ost. Und zu keinen anderen Themen gibt es mehr unterschiedliche und teils gegensätzliche Positionen. Die lange Liste der Knackpunkte: Reichen die geplanten "drei Ohren" für den Umbau von Homburg /Bexbach aus? Oder sollten es doch vier sein? Oder doch ein Kreisel? Und wann soll Homburg-Ost gebaut werden - vor dem Umbau des bestehenden Autobahnanschlusses oder danach? Je nachdem, wen man fragt, zeigen die Antworten ein zerrissenes Meinungsbild.

Eine oft gehörte Einschätzung, vor allem aus politischen Kreisen, ist die, dass zwar vier Ohren beim Umbau von Homburg /Bexbach besser, aber eben nur drei Ohren machbar seien. Andere warnen gar immer wiederkehrend vor einer Neuplanung dieses Projekts. Denn dies könne bedeuten, dass man wohl gar nicht mehr mit einem Umbau in diesem Jahrhundert rechnen dürfe. Und der Kreisel als Anschluss-Alternative findet zwar in Teilen der Homburger und Bexbacher Politik sowie bei vielen Bürgern beider Städte Anklang, wird jedoch von den Entscheidungsträgern abgelehnt.

Inmitten dieses Hin und Her zwischen Land, Bund, Homburg , Bexbach, Befürwortern und Gegnern ist nun ein Gerücht aufgetaucht, das hellhörig macht: So denke man an entscheidender Stelle grundsätzlich über die beiden Autobahnprojekte nach. Grund dafür sei, dass der ursprüngliche und viele, viele Jahre zurückliegende Impuls und die damalige Ausgangslage für die beiden Baumaßnahmen vielleicht gar nicht mehr die Verkehrswirklichkeit widerspiegele. Stichwort: Industriegebiet Zunderbaum und damit mehr Verkehr als ursprünglich angenommen. Von einer "Pause" bei der Umsetzung der beiden Baumaßnahmen ist hinter vorgehaltener Hand gar die Rede.

Das zuständige saarländische Wirtschafts- und Verkehrsministerium dementierte die Gerüchte auf Nachfrage unserer Zeitung am Freitag. Pressesprecher Wolfgang Kerkhoff: "Gerüchte sind halt Gerüchte. In der Sache gilt: Die Projekte im Homburger Raum werden mit großem Nachdruck vorangetrieben." So würden für das Projekt "Komplettierung der Anschlussstelle Homburg " die Ergebnisse der Verkehrsuntersuchung "auf- und eingearbeitet, damit wir im ersten Quartal 2016 wie vorgesehen ins Planfeststellungsverfahren gehen können".

Bei der Stadt als Planungsverantwortliche für den Anschluss Homburg-Ost reagierte man auf die Gerüchte ebenfalls mit einem "Nein". OB Rüdiger Schneidewind : "Wir haben keine Hinweise erhalten, dass sich an der Situation irgendetwas geändert hat".

Es wird also weiter geplant wie bisher. Und für die Planungen sind auch die Zahlen der Verkehrsbefragung vom Oktober und November im Homburger Stadtgebiet von Bedeutung. Die lägen zwischenzeitlich vor und würden nun ausgewertet. "Ich denke, dass wir Anfang des kommenden Jahres da schon verwertbare Aussagen ableiten können."

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