Wenn die Korrektur nicht korrekt ist

Nachschuss · Es gibt da eine Sache in unserem Beruf als Redakteur, der fast immer unbarmherzig bestraft wird: Fehler. Noch nicht einmal unbedingt vom Chef, aber auf jeden Fall vom Leser . Steht in einem Artikel irgendwo etwas Falsches, wird mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit am nächsten Tag ein Leser anrufen oder eine E-Mail schreiben.

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Foto: Robby Lorenz

Er wird uns auf den Lapsus aufmerksam machen - und uns gegebenenfalls auch noch dafür verwünschen. Wo Menschen arbeiten, werden Fehler gemacht. Klar. Hier bei der Zeitung werden wir darauf hingewiesen, sollte zum Beispiel irgendwo eine falsche Anstoßzeit veröffentlich worden sein. Mit gutem Recht. Manchmal drucken wir dann eine Korrektur ab. Peinlich könnte es aber werden, wenn in dieser Meldung noch eine Verfehlung sein sollte.

Ähnlich erging es da Zweitliga-Profi Kerem Demirbay von Fortuna Düsseldorf . Nachdem Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus ihm eine Gelben Karte zeigte, soll er macho-mäßig gesagt haben: "Ich finde, Frauen haben beim Männerfußball nichts zu suchen." Zur Strafe wurde er für fünf Wochen gesperrt. Als Buße pfiff er zudem ein Jugendspiel. Bei den D-Mädchen eines Nachbarvereins. Allerdings nicht im Schiedsrichter-Trikot, sondern in einem feinen hellen Designer-Wintermantel. Dazu trug er einen schwarzen Schal und schicke Schuhe . "So geht Fortuna mit jungen Spielern um, die einen Fehler gemacht haben", schrieb sein Verein unter das Foto. Der Dressman-Auftritt des angeblich Geläuterten geriet so zum PR-Desaster, in den sozialen Netzwerken lachten und tobten die Fans. Merke: Wenn schon Korrektur, dann richtig.

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