Pokale, Grillpartys und Dreckspatzen
Homburg · Manchmal geht man einfach ganz heimlich, leise und still. Dieser Gedanke kam mir beim Schreiben des Jahresrückblicks für den Homburger Lokalsport , als es um den BBV Saar-Pfalz ging. Früher als Saarpfalz Braves in der 2. Basketball-Bundesliga ein dicker Farbklecks im Homburger Sport, ist der Verein jetzt nicht mehr präsent. Keine Mannschaft mehr in der Oberliga, Homburg ist quasi wieder Basketball-Diaspora. Es sind zum Glück nicht nur solch traurige Geschichten, die uns bei der Rückschau auf die vergangenen zwölf Monate einfallen. Denn die Vereine und Sportler erlebten in Homburg ein ereignisreiches Jahr mit vielen Erfolgen. Im Supersportjahr 2016 mit Fußball-EM und den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro war auch in Homburg jede Menge los. Heißt für uns wieder, dass es aus Platzgründen leider nicht jeder Verein oder Sportler , der es verdient hätte, an dieser Stelle gewürdigt werden kann. Die Betroffenen mögen es uns nachsehen.
Nachsicht mussten zeitweise auch die Anhänger des Fußball-Regionalligisten FC Homburg üben. Die Grün-Weißen erlebten ein wechselvolles Jahr. Wobei die Höhen trotz einiger Negativphasen in der Liga klar überwogen. In der Regionalliga wurde das Team von Trainer Jens Kiefer Sechster und landete noch vor dem Erzrivalen 1. FC Saarbrücken . Zudem gewann der FCH durch ein 1:0 gegen Liga-Rivale SV Elversberg den Saarlandpokal und schied in der ersten Runde des DFB-Pokals mit 0:3 gegen den VfB Stuttgart aus. Dazu spielen nach den Aufstiegen der U19 und U17 der FCH erstmals seit Langem wieder alle drei älteren Jugendteams in der Regionalliga.
Viele Fußballer aus der Region hat auch der FSV Jägersburg in seinem Team. Der FSV schloss seine bärenstarke erste Saison nach dem Aufstieg als Achter der Oberliga ab. Im zweiten Halbjahr bewahrheitete sich die alte Fußball-Regel, dass das zweite Jahr nach dem Aufstieg schwerer als das erste ist. Der FSV kämpft gegen den Abstieg in die Saarlandliga.
In diese Liga will die zweite Mannschaft des FC Homburg erst noch aufsteigen, das Team steht an der Tabellenspitze der Verbandsliga Nordost und hat gute Chancen dafür. Auch der FC Palatia Limbach steht in der Verbandsliga gut da und durfte sogar im Saarlandpokal gegen den 1. FC Saarbrücken spielen. Vor 600 Zuschauern verlor die Palatia auf dem Ausweichplatz in Quierschied mit 0:4. Die anderen Homburger Clubs in der Kreisliga, Bezirksliga und Landesliga verpassten den Aufstieg, teilweise in der Relegation, allerdings allesamt. Den Aufstieg in die zweithöchste deutsche Liga, die Regionalliga Südwest, schafften dagegen die B-Juniorinnen der 1. FFG Homburg.
Im Handball verpasste der TV Kirkel ebenfalls etwas: und zwar den Klassenverbleib in der Saarlandliga. Weil sie nicht genügend Spieler für diese Liga hatten, zogen sich die Kirkeler freiwillig in die Verbandsliga zurück. Anders war es bei den Poolbillard-Spielern des PBC Joker Altstadt. Die trafen sich vor einem wichtigen Spiel zur abendlichen Grillparty, um die Köpfe freizubekommen - und schafften prompt den Klassenverbleib in der 2. Bundesliga.
Bei Einzel-Ereignissen wie dem Radjunioren-Rennen Trofeo Karlsberg oder dem 43. Homburger Bergrennen kamen wieder Tausende Zuschauer. Apropos tausend. Beim Spaßrennen "Toughrun" gab es auf dem Bexbacher Utopion-Gelände mit 1100 Teilnehmern, die zu echten "Dreckspatzen" wurden, einen neuen Rekord. Zur sechsten Auflage titelte die SZ im Nachbericht "Aus Bexbach wurde Batschbach".
Sauberer blieben dagegen die Tischtennisspieler des TV Limbach , die die Oberliga auf Platz vier abschlossen. Die Turner der TG Saar II zog es weg, statt im Sportzentrum Erbach turnten sie diese Saison in Dillingen ihre Wettkämpfe in der 3. Bundesliga Nord. Geblieben sind die Ringer der KSG Erbach, sie schlossen die Oberliga als Vizemeister ab.
Und zu guter Letzt noch eine positive Nachricht als Abschluss: Die Minigolfspieler des 1. KC Homburg wurden in ihrer ersten Saison in der Bundesliga Süd Dritter.
