Stadt sucht einen neuen Pächter

Homburg · Ohne großes Aufsehen ist das beliebte „Hemingway's“ im Saalbau vom Gastronomieangebot in der Stadt Homburg verschwunden. Gründe für das Aus werden nicht genannt, seit Jahresbeginn sind die Türen bereits verschlossen. Die Stadt sucht nach einer Lösung.

 Seit Anfang des Jahres ist das „Hemingway's“ im Saalbau geschlossen, derzeit strebt die Stadt eine Nachfolgelösung an. Der Weiterbetrieb als Gastronomie scheint die sinnvollste und finanziell tragbarste Lösung zu sein. Foto: Thorsten Wolf

Seit Anfang des Jahres ist das „Hemingway's“ im Saalbau geschlossen, derzeit strebt die Stadt eine Nachfolgelösung an. Der Weiterbetrieb als Gastronomie scheint die sinnvollste und finanziell tragbarste Lösung zu sein. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Zu den zahlreichen Immobilien der Stadt Homburg gehören auch zwei, die sich bislang der Gastronomie gewidmet haben: das Restaurant im Kulturzentrum Saalbau und das Stadtcafé im ehemaligen Rathaus am historischen Marktplatz. Letzteres hatte sich in der Vergangenheit zum Sorgenkind entwickelt, einige Pächter waren daran gescheitert, den Laden substanziell zum Laufen zu bringen. Derzeit nutzt der Gastronom Daniel Schlosser das Café für Einzelveranstaltungen.

Seit Beginn des Jahres ist die Küche des "Hemingway's" im Saalbau kalt. Betreiber und Pächter Thorsten Bruch nannte im Gespräch mit unserer Zeitung nach Bekanntwerden der beabsichtlichen Schließung im Dezember keine Gründe. Aber inzwischen hat er Fakten geschaffen, die Gaststätte ist geschlossen (wir berichteten). Das wirft die Frage auf, wie es weitergehen soll. Wieder und dauerhaft Gastronomie oder ganz andere Lösungen - von denen wurden in den zurückliegenden Wochen und Monaten einige diskutiert. So äußerte der eine oder andere den Wunsch, auf ein Restaurant im Saalbau ganz zu verzichten und stattdessen die wenig publikumswirksame Galerie zu erweitern.

Im Gespräch mit unserer Zeitung ordnete Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind viele Möglichkeiten einmal durch. "Realistisch betrachtet denke ich, dass wir für das ,Hemingway's' im Saalbau einen neuen Pächter finden werden." Derzeit suche, so Schneidewind, der aktuelle Betreiber Thorsten Bruch einen Nachmieter, der derzeit gültige Pachtvertrag von Bruch selbst laufe bis 2016. "Wir sollten da aber nichts übers Knie brechen. Lieber ist der Laden, auch wenn das kein gutes Signal ist, drei oder vier Monate zu und wir bekommen dafür danach einen guten Nachfolgepächter, der diese Gastronomie langfristig betreiben will und kann."

Die Idee, dort ganz auf Gastronomie zu verzichten, sei "durchaus nachdenkenswert und würde mir persönlich auch durchaus gefallen - wenn unsere Haushaltslage eine andere wäre. Denn wir hätten dann einen Mietausfall. Und auf diese Summe können wir in der derzeitigen Finanzsituation der Stadt nicht einfach so verzichten". Und: Zwar hätte der Gedanke, die Galerie zu vergrößern, durchaus ihren Charme. "Aber langfristig gehört dieser Ausstellungsort vielleicht näher in die Innenstadt." Hierfür sehe er allerdings derzeit keine Möglichkeit, "zumindest nicht so lange das Projekt Storchen nicht abgeschlossen ist." Auch grundsätzlich denkbar sei, das bisherige Restaurant zu einem weiteren Veranstaltungsraum im Saalbau umzubauen. Schneidewind: "Dies ist aber angesichts der aktuellen Haushaltslage nicht umsetzbar."

Im Gespräch mit unserer Zeitung gestand Schneidewind auf Nachfrage unserer Zeitung auch ein, dass ein neuer Pächter der Gastronomie im Saalbau durchaus auch mit strukturellen Defiziten zu kämpfen habe, Stichwort: die fehlende Möglichkeit einer angemessenen Außenbestuhlung. "Das ist tatsächlich ein Thema. Wir wollen das ,Hemingway's' natürlich vermarkten und sollten nicht die schlechten Eigenschaften nach außen kehren. Aber man muss Schwachpunkte ehrlich ansprechen. Und dazu gehört die Außengastronomie. Die konnte nie so groß sein, wie es sein müsste. Zudem sorgt die sinnvolle Wohnbebauung auf der anderen Straßenseite des Saalbaus dafür, dass die bestehende Fläche nur noch wenig Sonne bekommt." Dies bedeute, dass ein neuer Pächter "mit anderen Konzepten agieren muss, als nur mit einer Außengastronomie".

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