Die Bundesliga bleibt unvergessen

Hauptkampfbahn hieß Homburgs traditionsreiche Sportstätte am Tag der Eröffnung, zu der es ein Kreissportfest gab: Am 14. August 1937, genau vor 75 Jahren, begann die Geschichte des heutigen Homburger Waldstadions

 Legendär: Gerd Schwickerts Freistoß besiegelte am 15. Oktober 1977 Bayern Münchens 1:3-Pokalniederlage im Waldstadion. Am Boden: der geschlagene Sepp Maier. Foto: Hartung/SZ

Legendär: Gerd Schwickerts Freistoß besiegelte am 15. Oktober 1977 Bayern Münchens 1:3-Pokalniederlage im Waldstadion. Am Boden: der geschlagene Sepp Maier. Foto: Hartung/SZ

Hauptkampfbahn hieß Homburgs traditionsreiche Sportstätte am Tag der Eröffnung, zu der es ein Kreissportfest gab: Am 14. August 1937, genau vor 75 Jahren, begann die Geschichte des heutigen Homburger Waldstadions. Ursprünglich als Teil eines Sportgeländes geplant, unter anderem sollten ein Schwimmstadion, eine Sporthalle und ein Radstadion folgen, gab es natürlich auch Fußball zur zweitägigen Eröffnung: Jahn Regensburg, damals süddeutscher Gauligist, hieß der erste Gegner der Homburger Kreisauswahl im neuen Stadion.Gebaut wurde das Stadion übrigens nicht von einer Firma, sondern von vielen Homburger Bürgern in freiwilliger Arbeit, wobei das Wort "freiwillig" zur Nazizeit wohl nicht ganz wörtlich zu nehmen war. Es blieb übrigens bei der "Hauptkampfbahn", der Zweite Weltkrieg verhinderte mehr an dieser Stelle. Immerhin hatte die Stadt Homburg eine Sportstätte, in der später legendäre Erfolge als sportliche Heimat des FC 08 Homburg gefeiert wurden. An erster Stelle ist natürlich die Zeit der Ersten Bundesliga zu nennen. Den ersten Aufstieg schaffte der Verein im Jahr 1986. Viele erinnern sich an die Relegation gegen den FC St. Pauli. Die Grün-Weißen konnten sich durchsetzen und der direkte Abstieg wurde verhindert. In der folgenden Saison ging's dann aber eine Klasse tiefer, doch der Verein schaffte den direkten Wiederaufstieg. Am Saisonende führte der Weg wieder nach unten, so dass seit der Saison 1989/90 kein Erstliga-Fußball mehr im Waldstadion zu sehen ist.

Unvergessen sind viele Partien aus dieser Zeit, ganz besonders aber blieb ein DFB-Pokalspiel in Erinnerung: Am 15. Oktober 1977 erlebte das Waldstadion die Demontage des damaligen Weltpokalsieges FC Bayern München. Mit 3:1 besiegte der FC Homburg den eigentlich übermächtigen Gegner, unvergessen das Freistoßtor des späteren FCH-Trainers Gerd Schwickert zum 2:1, einer Granate, der Bayerns Torwart-Legende Sepp Maier, am Boden liegend, nur nachblicken konnte.

In der Folge und bis heute erlebte das "Geburtstagskind" mit dem FC Homburg einen Marsch durch diverse Fußball-Ligen unterhalb der Zweite Liga, zu dessen Gründungsmitgliedern die Grün-Weißen gehörten. In der vergangenen Saison durfte im Waldstadion mal wieder eine Meisterschaft gefeiert werde, so dass der Oberligist in der aktuellen Saison wieder in der Regionalliga spielt.

Natürlich wird die Homburger Sportstätte auch für andere Sportarten genutzt: Leichtathletik etwa. Aber prominente Namen, die im grün-weißen Trikot im Laufe von Jahrzehnten im Waldstadion gespielt haben, kommen aus dem Fußball-Bereich. Dazu gehören, um nur einige zu nennen, Miroslav Klose ebenso wie Werner Kohlmeyer oder die Torleute Hansi Gundelach oder Gregor Quasten. Auch der Pole Andrzej Buncol kickte hier oder Argentiniens Rodolfo Esteban Cardoso, ein begnadeter Mittelfeld-Akteur. Und neben Gerd Schwickert ist besonders einer untrennbar mit dem Waldstadion und großem Mittelfeld-Fußball für seinen FC Homburg verbunden: Manfred Lenz, der auch für Hertha BSC in der Ersten Bundesliga spielte, hat 421 Spiele für den FCH gemacht, dabei 122 Tore erzielt und ist heute noch dem Fußball in der Region fest verbunden.

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