Acht Transplantationen pro Woche

Homburg · 363 Hornhaut-Transplantationen wurden im vergangenen Jahr in der Universitäts-Augenklinik in Homburg durchgeführt. Für Klinikdirektor Professor Berthold Seitz eine außerordentlich positive Bilanz. Das bedeutet bundesweit Platz fünf.

 Der Direktor der Universitäts-Augenklinik in Homburg, Professor Berthold Seitz, kann auf deutlich steigende Zahlen bei den Hornhaut-Transplantationen verweisen. Foto: Thorsten Wolf

Der Direktor der Universitäts-Augenklinik in Homburg, Professor Berthold Seitz, kann auf deutlich steigende Zahlen bei den Hornhaut-Transplantationen verweisen. Foto: Thorsten Wolf

Foto: Thorsten Wolf

Mit einer ausgesprochen positiven Jahresbilanz im Bereich der Hornhaut-Transplantationen kann die Augenklinik des Universitätsklinikums des Saarlandes in Homburg aufwarten. "Durch die gemeinsamen Anstrengungen aller Mitarbeiter der Klinik waren im Jahr 2015 insgesamt 363 Transplantationen möglich. Damit steht Homburg deutschlandweit auf Platz fünf bei diesen Eingriffen und hat die Zahlen im Vergleich zum Jahr 2005 fast versechsfacht", so Klinikdirektor Professor Berthold Seitz in einer Pressemitteilung.

Seitz sieht als Grund für diese deutliche Steigerung unter anderem an, dass in diesem Bereich mittlerweile Patienten aus ganz Deutschland und aus Luxemburg nach Homburg überwiesen werden. Gerade sei dies der Fall im Bereich der so genannten "durchgreifenden Hornhauttransplantationen" (insbesondere extrem verdünnte Hornhäute sowie schwerste infektiöse Hornhaut-Erkrankungen). Außerdem seien Verfahren optimiert worden, und auch die kontinuierliche Ausbildung von Hornhaut-Transplanteuren sei hier entscheidend. "Derzeit sind sieben Mikrochirurgen in Homburg in der Lage, Hornhautverpflanzungen selbstständig durchzuführen, so dass derzeit pro Woche durchschnittlich acht Transplantationen, inklusive Notfalleingriffen, erfolgen", zählt der Klinikdirektor auf.

Seitz nannte aber noch einen weiteren Erfolgsfaktor: die weiterhin positive Entwicklung der Lions-Hornhautbank Saar-Lor-Lux, Trier/Westpfalz, angesiedelt in der Augenklinik in Homburg . Denn: Wer so erfolgreich und zahlreich transplantieren will und kann, der braucht auch entsprechendes Spendergewebe. Hier zeige sich eine deutliche Zunahme. "Entscheidend dafür sind, neben den kontinuierlichen Fortbildungen und Aufklärungsaktionen in den internistischen Kliniken und den Intensivstationen des UKS, besonders auch die Fortbildungsveranstaltungen in umliegenden Krankenhäusern sowie das große Engagement der Luxemburger Kliniken." Diese erfreuliche Zusammenarbeit mit Luxemburg habe im Jahr 2010 begonnen, "als das luxemburgische Gesundheitsministerium mit dem Vorschlag an unsere Hornhautbank herangetreten ist, sich an der Gewinnung von Spendergewebe zu beteiligen - nicht zuletzt, da auch viele luxemburgische Patienten auf unserer Warteliste stehen, oder bereits in unserer Klinik transplantiert wurden". Seither seien bereits sieben luxemburgische Klinikmitarbeiter in der Hornhautbank Homburg ausgebildet worden.

Die Kooperation mit dem ersten luxemburgischen Krankenhaus, dem Centre Hospitalier de Luxembourg, sei 2012 feierlich eröffnet worden, so Seitz. "Mittlerweile sind zusätzlich auch die Hôpitaux Robert Schuman , bestehend aus der Zita-Klinik und dem Hôpital Kirchberg, in die Herstellungserlaubnis für Hornhauttransplantate der Uni-Augenklinik des Saarlandes aufgenommen worden. Durch diese länderübergreifende Zusammenarbeit konnten 2015 insgesamt 60 Transplantate von 30 Patienten aus Luxemburg gewonnen und bei insgesamt 29 Luxemburger Patienten in Homburg Hornhaut-Transplantationen durchgeführt werden", heißt es in der Mitteilung weiter.

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